Rezension

Chaotische Erzählweise, schmälert das Lesevergnügen

Hotel Weitblick -

Hotel Weitblick
von Renate Silberer

Bewertet mit 2 Sternen

Das eigentliche Thema im Roman „Hotelweitblick“ der Autorin Renate Silberer klang wirklich interessant. So sollte doch beim Seminar von vier Führungskräften, unsere Leistungsgesellschaft, in Form eines Kammerspiels ordentlich auf die Schippe genommen werden. Statt treffender Dialoge, fand ich aber nur überzeichnete Charaktere, welche nach und nach im Irrsinn versinken, ohne das man als Leser den Grund dafür so Recht versteht. Auch ein Erziehungsratgeber (bzw. das daraus resultierende Erziehungskonzept) aus der NS-Zeit, welcher noch bis in die 1980er Jahre aufgelegt und verkauft wurde, beschäftigt die Protagonisten immer wieder. Mein größtes Problem hatte ich aber letztendlich mit dem Schreibstil, welcher stellenweise für mich fast schon unlesbar wurde. Häufig und abrupt wechselt (teils sogar mitten im Satz) die Perspektive zwischen den Protagonisten hin und her. Nicht immer ist erkennbar, wessen Stimme da gerade spricht. Wörtliche Rede und Gedanken, sind darüber hinaus auch schwer zu unterscheiden, da auf Anführungsstriche verzichtet wurde. Mein Fazit: Einzig nützliche Erkenntnis, war die Tatsache wie erschreckend lange sich Erziehungsweisen halten und welche desaströsen Folgen dies haben kann. Für diese Information hätte ich aber nicht unbedingt dieses Buch lesen müssen. Darum kann ich leider nicht mehr als 2 Sterne vergeben.