Rezension

Cold Cases

Im Auftrag der Toten -

Im Auftrag der Toten
von Axel Petermann

Axel Petermann ist einer der wenigen und besten Profiler Deutschlands. Seit seinem Ruhestand beschäftigt er sich auf Bitten von Straftätern und Angehörigen mit ungelösten Fällen und Wiederaufnahmeverfahren. In diesem Buch werden 3 Fälle vorgestellt in denen Petermann in den letzten Jahren ermittelt hat und bei denen es sich um Cold Cases handelt, das heißt Verbrechen, die teilweise schon Jahrzehnte zurückliegen. Diese große Zeitspanne macht es beinahe unmöglich neue Erkenntnisse zu liefern und die Mörder noch zur Verantwortung zu ziehen. Dabei beschreibt der Autor detailliert seine Vorgehensweise und verweist auf Versäumnisse und Fehler der damaligen Ermittlungen, wobei er versucht eine objektive Sicht auf die Dinge zu wahren. Das Buch schildert auf imposante Weise das logische Vorgehen bei Ermittlungen zu Straftätern und beschäftigt sich, ganz im Sinne des Profilings, vor allem auch mit der Psyche des Täters und seinen Entscheidungen. Mir hat diese logische Vorgehensweise sehr gut gefallen und oft habe ich mich gefragt, warum die damaligen Ermittlungen nicht detaillierter und genauer abgelaufen sind. Die damaligen Fehler beziehungsweise Versäumnisse bei der Spurenermittlung können im Nachhinein nicht mehr ausgeglichen werden und stellen somit ein Hindernis für die weiteren Ermittlungen dar. Aufgrund der großen Zeitspanne der Morde lassen sich leider nur spekulative Angaben über die damaligen Ereignisse machen. Ich fand es ein wenig schade, dass die Lösung der Fälle dadurch ausblieb, was aber verständlich ist und bei True Crime sehr häufig vorkommt. Trotzdem blieb mir immer dieses nagende Gefühl eines fehlenden Abschlusses.