Rezension

Da hab ich mir mehr von versprochen

30 Tage und ein ganzes Leben - Ashley Ream

30 Tage und ein ganzes Leben
von Ashley Ream

Bewertet mit 2 Sternen

Zum Inhalt:

 

Clementine ist eine erfolgreiche Künstlerin, aber sie will nicht länger leben. Deshalb beschließt sie, zu sterben und gibt sich 30 Tage Zeit, um ihren Tod und dessen Konsequenzen zu organisieren. Sie schmeißt ihre Psychopharmaka ins Klo, feuert ihre Assistentin, sucht per Annonce eine neues Zuhause für ihren Kater Chuckles und verbringt die ihr verbleibende Zeit genau so, wie sie es will. Doch diese 30 Tage verändern ihr Leben. Und dann ist nichts mehr so, wie es mal war...

 

Meine Meinung:

 

Ich bin leider mit diesem Buch überhaupt nicht warm geworden. Die Leseprobe fand ich ja noch recht vielversprechend, aber leider war die Geschichte dann doch nicht so gut wie erwartet. Und so habe ich es, ehrlich gesagt, etwa nach einem Drittel nur noch grob quer gelesen.

 

Der Anfang war wirklich stark, aber die Geschichte ließ anschließend auch sehr stark nach. Das Buch ist in der Ich-Form aus der Sicht von Clementine geschrieben, aber auch das hat leider nicht geholfen, sich besser in sie hineinversetzen zu können. Sie blieb mir die ganze Zeit über merkwürdig fremd und hat mich nicht berührt, eher sogar ziemlich kalt gelassen. Und teilweise fand ich sie sogar recht unsympathisch, besonders, als sie die Lüge verbreitet, sie sei an Krebs erkrankt. Damit macht man m.E. keine Witze.

 

Auch die anderen Charaktere in diesem Buch blieben für mich blass. Keiner, den ich auch nur ansatzweise interessant oder anziehend gefunden hätte.

 

Der Schreibstil war echt angenehm und ließ sich flüssig lesen, aber leider hat sich die Autorin oft in Details verloren, die ich total uninteressant und unwichtig fand. Da habe ich dann großzügig drüber her gelesen. Auch die Beschreibungen von Clementines Bildern fand ich überflüssig. Wenn man sich nicht so sehr für Kunst interessiert, kann man damit recht wenig anfangen. Und was ich am meisten vermisst habe, war der angekündigte Humor. Laut Gillian Flynn sollte das Buch „unglaublich witzig“ sein. Aber das hätte mich warnen sollen. Ich konnte auch schon mit Frau Flynns hochgelobtem „Gone Girl“ nichts anfangen, das ich nur unsäglich langweilig fand. Das Lustigste an „30 Tage und ein ganzes Leben“ war für mich noch die Annonce, die Clementine für ihren Kater aufgegeben hat.

Das Ende fand ich ziemlich komisch und nicht sehr glaubwürdig. Und offene Enden mag ich eigentlich gar nicht. Für mich muss ein Buch schon einen richtigen Abschluss haben. Egal, wie dieser letztendlich aussieht.

 

Zwei Dinge an diesem Buch haben mir aber dann doch noch gut gefallen:

 

Zum einen das Cover, das wirklich prima zu dieser Geschichte passt. Man sieht eine junge Frau und eine Katze, die beide an einem Abgrund stehen. Das Ganze ist in fröhlichen Farben gehalten, so dass ich es wirklich sehr ansprechend finde. Allerdings gaukelt es aber auch etwas vor, dass das Buch dann nicht halten kann.

 

Zum anderen das Ende des Buches: Da gibt es einen Kalender mit 30 Seiten; eine Seite für jeden Tag mit einem Vorschlag, etwas zu tun, um sich besser zu fühlen. Das war für mich der schönste Teil des Buches. Da sind wirklich gute Ideen dabei. Besonders gut gefallen hat mir: „Lächle 3 fremde Menschen an – und, lächeln sie zurück?“ Leider habe ich solch schöne Momente im Buch total vermisst.

 

Fazit:

 

Ziemlich enttäuschende Geschichte, die nur durch das Cover und den Anhang gerettet wird und so gerade noch 2 Sterne von mir bekommt.