Rezension

Da staunt der Eisbär

Eisige Nacht -

Eisige Nacht
von Niklas Sonnenschein

Bewertet mit 4 Sternen

Als Serieneinstieg ein absolut gelungener Auftakt, der Appetit auf mehr macht.

Dieses Erstlingswerk bietet einen spannenden Norwegen-Krimi, der keine Wünsche offen lässt. Ich liebe es wenn die eisige Umgebung des hohen Nordens eine weitere Rolle spielt, und das ist hier definitiv der Fall. Und auch der Eisbär als kleine Zugabe fehlt nicht.
Die Hauptfiguren - der eigenwillige aber gerade deshalb auch überaus sympathische Kommissar Karl Sortland und sein neuer, hochmotivierter und durchweg positiv eingestellter Partner Mats Samuelsson - sind das perfekte Ermittler-Team. Der energische Mats kommt genau richtig, um den depressiven Karl aus seinem Selbstmitleid zu ziehen und wieder ins Leben - und den nächsten Einsatz - zurückzuholen. Und so nach und nach zeigt Karl dann auch, was in ihm steckt und dass er immer noch ein verdammt guter Ermittler ist.
Die Handlung ist durchdacht und bietet letztendlich eine so simple wie überraschende Auflösung - die mir aber gerade deshalb so gut gefallen hat. Im Mittelteil verlor sich die Geschichte ein wenig in der Spurensuche, bot aber dafür weitere Einblicke in die Psyche der Hauptfiguren und brachte sie einem näher. Ein kurzer Verdacht in eine ganz andere Richtung hat mich kurzzeitig aus dem Konzept gebracht, da ich die heutzutage wie Sand am Meer zu findenden politisch, religiös, wissenschaftlich oder klimatisch motivierten Krimis ehrlicherweise einigermaßen satt habe. Da kam mir diese fast schon old-school Geschichte gerade recht, um in die eisigen Gefilde Norwegens abzutauchen. Als Serieneinstieg ein absolut gelungener Auftakt, der Appetit auf mehr macht.