Rezension

Danke liebes Leben – für diesen tollen und berührenden Roman

Dear Life - Lass mich wieder lieben - Meghan Quinn

Dear Life - Lass mich wieder lieben
von Meghan Quinn

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Buch - Klappentext

Liebe ist nichts für Feiglinge!

Als Neujahrsvorsatz beginnen Hollyn, Carter, Daisy und Jace mit dem "Dear Life"-Programm, das seinen Teilnehmern helfen will, ihre Leben nach einem Schicksalsschlag wieder in die Hand zu nehmen. Mit der Zeit erkennen die vier Fremden, dass sie mehr gemeinsam haben, als sie anfänglich dachten, und es entwickeln sich nicht nur echte Freundschaften, sondern auch weitaus stärkere Gefühle. Aber Liebe braucht Mut und Vertrauen und beides müssen die vier erst mühsam wieder lernen.

Cover

Das Titelbild ist wunderschön gestaltet und zeigt zwei Liebespärchen in zärtlicher Pose. Auch die Farbgebung ist sehr geschmackvoll in abgestuften und aufeinander abgestimmten Tönen gewählt. Außerdem passt es genau zum Titel und zur Story. Sehr gelungen!

Meine Meinung

Vorab möchte ich bemerken, dass ich in letzter Zeit selten ein Buch gelesen habe, was mich emotional so berührt hat, wie diese Geschichte. Ich habe bisher noch nichts von der Autorin gelesen und vermute mal, dass es ihr Debütroman ist. Daher hoffe ich, dass es bald neuen Lesestoff von ihr geben wird.

Diese Geschichte ist wirklich ein Wechselbad der Emotionen. Hier gibt es die ganze Bandbreite von Gefühlen: Trauer,Wut, Verzweiflung, Hoffnung, Liebe, Vertrauen und natürlich Verzeihen. Dabei ist aber alles so beschrieben, dass es nicht ins Kitschige abdriftet. Ich habe jedes Wort geglaubt und musste einige Male das Taschentuch rausholen.

Schreibstil und Erzählperspektive

Die Autorin bedient sich eines wunderbaren Schreibstils: locker-leicht, lustig und modern, die Seiten fliegen nur so dahin. Dazu ist sehr viel Spannung in den Plot eingebaut, so dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte, weil ich unbedingt wissen musste, wie geht es weiter? Dieser Spannungsbogen zieht sich bis ganz zum Ende und löst sich dort auch erst auf, sodass die Geschichte zwischendurch nicht langweilig wird. Auch geschehen immer wieder unerwartete Wendungen und nichts ist vorhersehbar, somit gibt es auch keinen „Klischeealarm“

Aber auch einige humorvolle Passagen sind vorhanden. Vor allem Daisy ist immer gut für einen Lacher.

Was mir auch sehr gefallen hat, ist der Aufbau der Story. Sie besteht aus dem Prolog und 8 Schritten (Kapitel). Zum Ende eines jeden Kapitels gibt es einen Brief an das Leben. Wunderbar geschriebene Worte mit vielen Emotionen und Weisheiten.

Erzählt wird aus Sicht der vier Hauptprotagonisten und zwar in der Ich-Form. Das ist mir persönlich die liebste Erzählweise. Da sitze ich quasi selber in ihrem Kopf, ihre Gedanken sind meine und ich erlebe alle Gefühle und Emotionen sofort mit.

Charaktere

Insgesamt werden 4 Personen aus dem Dear-Life-Programm über die Dauer der Sitzungen begleitet, Personen, die unterschiedlicher vom Charakter her nicht sein können.

Eines aber verbindet sie – und zwar der Verlust eines lieben Menschen bzw. das Unvermögen, sich dem Leben zu stellen.

Das Programm ist in acht Abschnitte bzw. Sitzungen aufgeteilt und am Ende jeder Sitzung sollen die Protagonisten einen Brief an das Leben schreiben. Das ist so berührend zu lesen, dass mir einige Male die Tränen kamen.

Zitat: „Das Leben ist kein Wunschkonzert, es ist harte Arbeit. Das Leben ist eine Reise, die aus Erfolgen und Niederlagen besteht. Aus Glück und Leid. Aus Möglichkeiten und Erfahrungen. Du kann nicht davon ausgehen, dass sich etwas ändert, indem du dich zurücklehnst und abwartest, dass etwas passiert.“

Hollyn und Jace haben mit Verlusten zu kämpfen und versuchen sich der Angst zu stellen. Aber sie versuchen auch ihre Trauer zu verarbeiten. Sehr früh merken sie, dass sie einander sehr ähneln und sich auch gut verstehen. Sie haben eine Beziehung zueinander aufgebaut, die sich festigen muss und sie erleben noch einige Hindernisse ehe sie beide ein neues Leben beginnen können.

Daisy und Carter sind wie Feuer und Eis. Daisy ist eine naive aber lebensfrohe junge Frau, die vollkommen unschuldig und unbedarft bisher durchs Leben gegangen ist, ohne soziale Kontakte und Interaktionen. Sie kennt außer ihrer Grams und ihrer Halbschwester niemanden, hat keinen Job und keine Freunde und möchte ihr Leben von Grund auf ändern. Sie erhofft sich ein neues Leben durch diese Selbsthilfegruppe.

Carter dagegen ist von Anfang an voreingenommen, und steht der Gruppe negativ gegenüber.

Er ist der Bad Boy in der Story. Grummelig und sexy, und vollkommen in seiner eigenen Welt gefangen, er glaubt weder an Liebe noch an Freundschaft. Er versteckt sich hinter einer Fassade von schlechter Laune, Unhöflichkeit und Wut. Aber Daisys Unschuld und Lebensfreude bringen seine Fassade zum bröckeln.

Sie beide geben sich so viel – sie heilen einander.

Viele Hürden, Schwierigkeiten und Probleme müssen die Vier im Laufe des Buches überwinden, und so langsam entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen ihnen. Der Fokus ist hier eindeutig auf die Schicksale und das Verarbeiten der tragischen Ereignisse gelegt. Es ist berührend zu lesen, wie sie alle ihren neuen Lebensweg ausmachen und wie sie sich als Liebespaar finden. Es gibt nur einzelne erotische Szenen, diese sind aber sehr leidenschaftlich und verführerisch beschrieben.

Wenige, aber authentisch beschriebene Nebencharaktere runden die Geschichte perfekt ab. Die Nebenfiguren haben fast alle einen eigenen Handlungsstrang, und dadurch gestaltet sich der Buchcharakter noch lebendiger.

Fazit

Der Autorin ist hier ein wirklich großartiger Roman gelungen, mit viel Herzblut geschrieben, mit tollen und authentischen Charakteren versehen und mit feinfühliger Tiefe ausgestattet.

Dazu gibt es einen vielschichtigen Plot, genügend Drama und natürlich wunderschöne Liebesszenen.

Kurzum, ich empfehle dieses Buch jedem, der gerne ausgefallene und außergewöhnliche Liebesromane lesen möchte.

Ein Dankeschön an die Autorin für schöne und tränenreiche Lesestunden und von Herzen vergebe ich 5 Sterne.