Rezension

Dark Fantasy, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen

Die Liebe des Schwarzmagiers - Beatrice Regen

Die Liebe des Schwarzmagiers
von Beatrice Regen

Bewertet mit 5 Sternen

Ein hochspannendes Debüt, in dem einzigartige Charaktere und zwei unterschiedliche Welten kollidieren und damit eine Spirale der Gewalt auslösen.

John steht regelmäßig auf der Bühne – als waschechter Magier. Dass er aber wirklich fähig ist, Magie zu wirken, scheinen seine ahnungslosen Fans sich nicht einmal zu erträumen. Denn John stammt aus einer anderen Zeit, in der sich die Welt noch im Mittelalter befindet und Magier wie er, eher gefürchtet als geliebt werden.

In dieser Welt ist auch der Schwarzmagier John nicht gerade für seine gutmütige Seele und seine Barmherzigkeit bekannt. Er ist kaltblütig, stolz und sein Zorn kann gerne mal ein paar Menschenleben auslöschen. Nur für seine Partnerin Diana lässt John sich dazu herab, ab und zu etwas Gnade walten zu lassen. Wo John allerdings kalt und kalkulierend ist, ist Diana impulsiv und zuweilen auch etwas anstrengend.

 

Aber „Die Liebe des Schwarzmagiers“ ist bei weitem nicht so sanft und romantisch, wie der Titel im ersten Moment vielleicht versprechen mag. Auch wenn Liebe die primär treibende Kraft für die Geschehnisse ist, werden im Hintergrund gleichzeitig noch viel finsterere Pläne geschmiedet. So gibt es auch die ein oder andere Szene, die nichts für schwache Nerven und/oder Mägen ist. Getreu dem Mittelalter, wird auch mal bösartig-vergnügt gefoltert und gequält.

Diese Abschnitte sind allerdings so explizit und eindringlich geschrieben, dass selbst mir, als Fan von Hardcore Horror und Thrillern, stellenweise ziemlich schlecht wurde. Aber selbst wenn einem diese Szenen zu heftig sind, lohnt sich das weiterlesen allemal! Denn man erlebt die Geschichte zwar primär aus der Sicht von John und Diana, dennoch werden auch immer wieder andere Perspektiven eingestreut. Das führt zu unerwarteten Wendungen, raffinierten Täuschungen und Charakteren, die man so in der Literatur eher selten trifft.

 

Fazit

„Die Liebe des Schwarzmagiers“ ist ein unglaublich starkes Debüt, das ich am ehesten als Dark Fantasy Roman bezeichnen würde. Auch mit weit über 600 Seiten kommt hier niemals Langeweile auf. Obwohl bewusst nicht alle losen Enden verknüpft werden, wird man als Leser doch mit einem absolut beeindrucken Story Konstrukt konfrontiert, das einen erstaunt und mit offenem Mund zurücklassen wird.