Rezension

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Das Buch erhält von mir eine klare Leseempfehlung.

Drei Tage Manhattan - Begleitung gesucht - Tasmina Perry

Drei Tage Manhattan - Begleitung gesucht
von Tasmina Perry

Bewertet mit 5 Sternen

Sechs Tage vor Heilig Abend ist die junge Amy Carrell zu einer Büroparty in den Tower of London eingeladen. Sie hofft innerlich auf den Heiratsantrag ihres Freundes Daniel, dessen Familie zur oberen Gesellschaft von England gehört. Sie hingegen war eine ganz normale Bürgerliche, die vor wenigen Jahren aus New York kommend in London ihren Traum als Tänzerin durchstarten wollte. Doch dann kam ein Unfall dazwischen und seitdem hält sie sich mit einem Job im Forge über Wasser. Der Abend endet im Fiasko, die Beziehung ist aus. Als Amy bei ihrer Freundin in einer Zeitung die Anzeige zwecks Reisebegleitung über die Weihnachtstage nach New York liest, meldet sie sich und wird von Georgia Hamilton ausgesucht.

Zitat S. 9

„Im Alter ging es darum, das zu tun, was man schon immer tun wollte. Unerledigtes zu Ende zu bringen, bevor die Zeit ablief. Ja, es war richtig gewesen, hierherzukommen. Sie hatte das Richtige getan.“

 

Eine junge Frau aus New York und eine alte Dame, die sich einen ihrer letzten Wünsche erfüllen möchte. Was genau hinter der Realisierung der Reise von Georgia Hamilton verbirgt, braucht seine Zeit, ehe es der Leser erfährt. So geht die Geschichte eben.

Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich langsam ein Vertrauensverhältnis und Georgia bringt Amy mit viel Takt und Fingerspitzengefühl bei, das nicht immer die Herkunft maßgeblich den Wert einer Person darstellt. Wenn das Innere leuchtet, vergehen auch Selbstzweifel.

Die erfahrene Georgia erfährt Amys Geschichte und öffnet sich häppchenweise ihr gegenüber. Dass etwas Schreckliches in Georgias Leben passiert sein muss, Amy kann es nur ahnen. Drüben in New York erleben sie ein wunderbares Weihnachtsfest bei Amys Familie.

Gegenwart und Vergangenheit, die beiden Handlungsstränge sind so aufeinander abgestimmt, dass der Leser ohne jedwede Probleme lesen kann. Georgias Geschichte, die Ende der 50er Jahre beginnt, beschreibt sehr detailliert über die Zeit in London, die Zeit des Debütantenballs, dessen Höhepunkt die Vorstellung bei Ihrer Majestät ist.

Georgia und Amy, zwei sympathische Protagonistinnen. Klar ist aber auch, dass es mehr als nur Georgias Geschichte ist, Amys Leben allerdings viele Ähnlichkeiten aufweist.

 

„Drei Tage Manhattan – Begleitung gesucht“ gehört für mich zu den Büchern, die leider irgendwie nicht so in der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Von daher bin ich richtig froh, dass ich dieses wahre Schätzchen lesen durfte. Auch wenn es zeitweise etwas in die Herz-Schmerz-Richtung geht, keinesfalls ist die Geschichte kitschig. Es braucht nicht immer Spannung, allein die Art, wie es hier um Gefühle geht, ist es lesenswert. Durch ihre genauen Beschreibungen kann man sich viele Szenen als auch die Handlungsorte bildlich vorstellen. Ich war zwar noch nie in London, aber im Dezember in Manhattan!