Rezension

Das Ende von Alice

Das Ende von Alice - A. M. Homes

Das Ende von Alice
von A. M. Homes

Bewertet mit 4 Sternen

Chappy sitzt seit über 20 Jahren im Knast, denn ihm wurde der Mord an der zwölfeinhalbjährigen Alice Somerfield zur Last gelegt. Wie viele andere Insassen auch, bekommt auch Chappy regelmäßig "Fanpost", die er allerdings im Laufe der Zeit immer weniger beantwortet. Doch ein Brief erregt seine Aufmerksamkeit. Eine 19-jährige schreibt ihm und dieser Brief ist anders, als alle anderen, denn dieses Mädchen teilt sein Begehren. Er begehrte einst Alice, sie begehrt einen 12-jährigen Nachbarsjungen - eine intensive Brieffreundschaft entwickelt sich.

 

Immer intensiver werden ihre Briefe. Sie schildert ihm, wie sich langsam, aber sicher, ihrem Opfer nähert und Chappy schwellt in Erinnerungen, über seine gemeinsame Zeit mit Alice. Während Chappy hinter Gittern sitzt, sehnt er die Zeit herbei, wenn er endlich wieder in Freiheit ist und kann dennoch einfach nicht von der Vergangenheit, von Alice, loslassen, denn dieses Kind war wie ein Rausch für ihn. Auch hofft er sehr für seine Brieffreundin, dass sie mit ihrem kleinen Freund ebenso erfolgreich ist ...

 

 

Abartig - aber gut! Der Plot wurde ausgesprochen detailliert und abwechslungsreich erarbeitet. Erzählt wird die Geschichte von Ich-Erzähler Chappy, welche sowohl in der Gegenwart spielt, während des Briefwechsels mit seinem jungen Fan, wie auch Rückblenden in die Vergangenheit inne hat, während seine Erinnerungen immer wieder zu seiner Zeit mit Alice zurückschwenken. Die Protagonisten wurden ausgesprochen tiefgründig erarbeitet, wobei mir bestimmte Handlungen echt an die Nieren gingen. Es hat mich zwischendrin fast gegruselt, weiter zu lesen, denn bestimmte Abartigkeiten waren selbst mir fast ein bisschen zu viel. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd und spannend zu lesen, weswegen ich das Buch am Stück gelesen habe.