Rezension

Das Erbe des deutschen Papstes für die Kirche und die Welt

Benedikts Vermächtnis -

Benedikts Vermächtnis
von Peter Seewald

Bewertet mit 4 Sternen

Benedikts Vermächtnis ist das erste Buch über Papst Benedikt nach seinem Tod und es ist von seinem langjährigen Biografen Peter Seewald verfasst, der weiß wie man schreibt.
Es ist in keinster Weise kritisch, nicht die Spur einer Abrechnung mit Ratzingers katastrophalen Fehlern. Das sollte man zum jetzigen Zeitpunkt nicht erwarten. Das Buch zeigt Joseph Ratzingers Leben. Sein Aufwachsen in Bayern, der Kriegsbeginn. Sein Vater ein Nazigegner. Ratzinger wurde im Krieg Luftwaffenhelfer, kommt schließlich ins Kriegsgefangenschaft.
1951 wird er Priester.
Diese frühen Passagen über das Leben des deutschen Papstes haben mich sehr interessiert.

Zu dem Autor Peter Seewald fasst man schnell Vertrauen, da er ein so langer Kenner Benedikts war und er schreibt souverän.
In der Mitte des Buches verzettelt er sich einseitig in die Auseinandersetzungen Hans Küngs mit Ratzinger, doch die Beschreibungen der Verbindung Ratzingers mit Karol Wojtyła überzeugen. Später wird etwas sehr versucht, Benedikts angekratzten Ruf rein zu waschen.

Eigentlich gibt es, denke ich, einen Konsens darüber, dass Ratzinger ein Hardlliner und als Benedikt IVI der schwächste Papst seit Jahrzehnten war.
Aber unsympathisch war er nicht.
Und dieses Buch war alles andere als langweilig!