Das Flüsterhaus

Das Flüsterhaus
von Lesley Turney

Inhalt

Annie könnte eigentlich glücklich sein. Sie stammt aus einfachen Verhältnissen, ist nun aber mit dem einflussreichen Polizeioffizier William verheiratet und führt mit ihm, der gemeinsamen Tochter Elizabeth und dessen demenzkranker Mutter Ethel ein beschauliches und wohlhabendes Leben. Doch dann kommt ihre Jugendliebe Tom aus dem Gefängnis und sucht den Kontakt zu ihr. Durch ihn spürt sie, dass ihr etwas fehlt und so lässt sie sich auf eine Affäre ein. Nicht wissend, welch hohen Preis sie dafür bezahlen muss

Meine Meinung

Lesley Turney legt mit "Das Flüsterhaus" einen gut geschriebenen, flüssig lesbaren Roman vor, in den man leicht hineinfindet. Er bietet unterhaltsame und spannende Momente, konnte mich jedoch nicht gänzlich überzeugen, was für mich an zwei Punkten liegt.

Ein Bestandteil der Geschichte ist ein Bergarbeiterstreik, der eigentlich keinerlei Bedeutung für den Verlauf der Handlung hat. Dennoch wird er immer wieder erwähnt und die Autorin gibt ihm so viel Raum in ihrem Buch, welcher mit anderen Geschehnissen hätte gefüllt werden können. Insbesondere das Ende ist zu abrupt und wird auf die Schnelle abgehandelt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es etwas ausführlicher ausfällt und dafür der Teil mit dem Bergarbeiterstreik entweder gestrafft oder gar nicht erst erwähnt würde.

Das zweite Manko ist die emotionslose Skizzierung der Charaktere. Annie ist mir einerseits zu blass, andererseits zu verhuscht dargestellt worden. Authentisch, ja, aber leider auch so, dass ich nicht mit ihr mitfühlen konnte, sondern mich ihr Schicksal schon fast kalt lies. Und dabei gibt die Geschichte sehr viel Potenzial her, um mit der Protagonistin lachen und auch weinen zu können, doch irgendwie gelingt es der Autorin nicht dies zu transportieren.

Positiv erwähnen möchte ich jedoch die Auflösung, die mit einer Überraschung aufwartet, mit der ich über weite Strecken nicht gerechnet habe und daher zu einer Gesamtwertung von drei Sternen komme.

Fazit

"Das Flüsterhaus" ist solide Unterhaltung mit Spannungsmomenten, die mich aber auf Grund der emotionslosen Skizzierung der Protagonisten nicht überzeugt hat.