Rezension

Das Lächeln der Leere

Das Lächeln der Leere
von Anna S. Höpfner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Sofia ist 14 Jahre alt und wiegt ca 40 kg. Doch mitlerweile hat sie eingesehen das sich etwas ändern muss. Deshalb fängt das Buch damit an, wie sie in eine Klinik für Magersüchtige gebracht wird. Dort soll sie lernen zu Essen und wieder Freunde am Leben zu haben. Der Anfang fällt ihr sehr schwer, doch irgendwann kommt sie an dem Punkt an, wo sie merkt, dass sie etwas ändern muss.
Das Buch beschreibt ihre Zeit, ihre Gefühle und Gedanken in der Klinik. Es beginnt mit der Ankunft und endet mit dem Abschied. Die Handlung ist nicht wirklich wie eine Biografie geschrieben, sondern eher wie eine Geschichte, die uns erzählt wird. Nur das die Geschichte wahr ist. Des Weiteren schreibt die Autorin mit einem sehr angenehmen Schreibstil, sodass man das Buch einfach lesen kann, ohne sich groß dabei anzustrengen.
Die Hauptperson ist Sofia. Ihre Gedanken und Gefühle während des Klinikaufenthaltes werden in dem Buch offenbart. Es kommen noch einige weitere Personen drin vor, wie ihre Eltern, die beste Freundin und die Klinikbetreuer. Die meisten spielen eine eher kleine Rolle. Die Hauptperson um die es in dem Buch wirklich geht ist Sofia und sie steht auch im Mittelpunkt.
Sofia ist ein sehr gefühlvoller Mensch. Jedes Gefühl wird beschrieben und ist vollkommen nachvollziehbar. Wie sie sich vor dem Wiegen fühlt, wie sie sich beim Essen fühlt und alle anderen Situationen. Ihre Gedankengänge sind meiner Meinung nach nicht ganz nachvollziehbar. Es sind einige offene Fragen geblieben, wie zum Beispiel: Wo der Grund dieser Krankheit lieg? Beim Lesen des Klappentextes habe ich mir erhofft, dass es einen speziellen Grund für die Krankheit gab, wie zum Beispiel Mobbing, oder zu wenig Aufmerksamkeit zu Hause. Allerdings war dies nicht der Fall. Des Weiteren habe ich nicht ganz die Erkenntnis von Sofia verstanden, warum sie auf einmal anders denkt und alles ändern will. Zum Schluss muss ich sagen, war ich eher enttäuscht. Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, da die Schreibweise sehr toll war und die Gefühle, aber das Ende konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Ich hätte mir noch ein kleinen Teil zu "Nach der Klinik" oder einen "Einige Jahre später"-Teil gewünscht, wie es ihr einige Jahre später ergangen ist. Außerdem habe ich mir mehr zum Thema "Leben lernen" gewünscht, also wie sie es schafft das Leben zu lieben bzw eine positivere Einstellung zum Leben bekommt.
Zu dem Cover muss ich sagen, dass ich es ganz oke finde. Personen auf dem Cover finde ich immer etwas schwierig, weil man dann ein festes Bild von dr Protagonistin hat, trotzdem gefällt es mir ganz gut und passt zur Thematik. Der Titel ist sehr gelungen, da Sofia vor der Erkenntnis, sehr leer wirkte und ihr Lächeln verloren hat. Als die endlich verstanden hat, wofür sie sich ändern musste, hat sie den Glanz in ihren Augen entdeckt, der so lange verschwunden war. Den Part im Buch fand ich übrigens sehr berührend.

Fazit:
Zusammenfassend muss ich sagen, dass das Buch leider keines meiner Lieblingsbücher wird. Das Thema Magersucht finde ich persönlich sehr interessant. Das Buch war zu Beginn bis kurz vor Ende auch sehr gut, da die Gefühle sehr real dargestellt wurden. Allerdings fand ich das Ende nicht so gut. Außerdem hatte ich zum Schluss noch einige offene Fragen, die leider nicht beantwortet wurden. Trotzdem würde ich das Buch empfehlen, da ich es nicht schlecht finde und es in der heutigen Gesellschaft ein wichtiges Thema ist.