Rezension

interessant und bewegend

Das Lächeln der Leere
von Anna S. Höpfner

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext
Und wenn du innen schon total zerbrochen bist.“
Die bewegende Autobiografie eines außergewöhnlichen jungen Mädchens

Sofia ist gerade einmal vierzehn Jahre alt – und magersüchtig. Anstatt wie alle anderen in ihrem Alter erste Erfahrungen mit Jungs zu machen und Partys zu feiern, steckt sie in einer Klinik fest, in der sie neu erlernen soll, was für andere Jugendliche selbstverständlich ist: leben. Schnell spürt sie, dass es gar nicht so einfach ist, ihre Sucht aufzugeben und etwas zu finden, was die Leere in ihr wirklich ausfüllt. Tag für Tag kämpft sie sich durch den Klinikalltag, auf der Suche nach sich selbst. Sie begegnet dort Mädchen, die sie verstehen und im Gesundwerden bestärken. Und ganz langsam findet Sofia etwas wieder, das sie vor langer Zeit verloren hat: ihr Lächeln.
Eine zu Herzen gehende Autobiografie zum Thema Essstörung bei Jugendlichen
Authentisch, bewegend und wunderschön geschrieben

Zum Autor
Anna Höpfner wurde 1996 geboren und lebt mit ihrem Zwillingsbruder, dem zwei Jahre älteren Bruder und ihrer Mutter zusammen. Aufgrund ihrer Anorexie verbrachte sie zwei Monate in einer Fachklinik für Essstörungen. In dieser Zeit entstand die Idee für den Roman, die sich durch viele Gespräche mit anderen Betroffenen verfestigte. Dabei wurde häufig der Wunsch geäußert, nicht nur Bücher über die Entstehung einer Essstörung, sondern auch von dem Kampf dagegen lesen zu können.

Meinung
Dieses Buch bekam ich als Gewinn einer Leserunde zur Verfügung gestellt. Vielen lieben Dank an dieser Stelle an den Verlag für das bereit stellen des Exemplares. Das Thema interessiert mich sehr. Kann mir kaum vorstellen wie es soweit kommen kann, deswegen mein Entschluss es zu lesen um mehr über die Hintergründe zu erfahren.

Ich muss sagen, der Schreibstil der Autorin gefällt mir recht gut. Leicht und flüssig erzählt sie nach und nach über Ihre Krankheit, ihren Alltag in der Klinik.

Man erfährt zwar ein wenig zu Ihrer Person, aber nicht wirklich ausreichend. Das hat mir ein wenig gefehlt muss ich sagen. Sie kommt mir in der Beschreibung zu allgemein rüber. So kann ich mich leider nicht wirklich gut in sie hinein versetzen. Ebenso erfährt man leider nicht all zu viel über Ihre Familie, die ja auch hier eine entscheidende Rolle spielt. Auch sie hat es nicht immer einfach.

Sie beschreibt den Einzug in die Klinik, ihre Gefühle die sie dabei hat. Man merkt, sie fühlt sich dort zu Beginn nicht wohl, kommt sich als Außenseiterin vor. Doch man ist nett zu ihr und versucht, sie in die Gemeinschaft einzubinden. Nach und nach kann sie sich öffnen und findet Anschluss bei den anderen Mädchen.
Ebenso beschreibt sie dort den Alltag, die ganzen Therapiestunden und das sie sich zeitweise recht unwohl fühlt. Das man genau beobachtet was sie isst, die Regeln und Vereinbarungen an die sie sich halten soll. Sie vermisst ihre Freundin Jenna, ihre Familie zu Hause und schreibt Briefe an diese.
Was ich sehr schön fand, kleine Gedichte von ihr werden abgedruckt, so bekommt man einen Einblick in Ihre Gedanken.

Vom Aufbau her ist das Buch in einzelne Wochen unterteilt, Unterkapitel von jeweils einzelnen Tagen. Diese werden mit einer kleinen Überschrift versehen die dann zum kommenden Abschnitt passen. Man hat also eine gute zeitliche Reihenfolge und bekommt ein Gefühl für die Dauer die sie dort in der Klinik verbringt.

Als Abschluss kommt die Entlassung, die Planung für zu Hause beginnt. Glaube dieser Schritt ist gar nicht so einfach. In der Klinik alles fest geplant, essen unter Aufsicht. zu Hause? Man kann bestimmt recht schnell wieder in den alten Alltag fallen wenn man nicht aufpasst.
Leider wurde hierzu nicht so viel geschrieben, schade. Gerade dieser Punkt hatte mich sehr interessiert. Wie gehen die Freunde später, wenn man wieder da ist, mit einem um? Die Familie? Treibt es einen keil in diese oder schweißt es fester zusammen?

Fazit
Ich hatte mir ehrlich gesagt mehr Einblick in das "Warum" gewünscht, wie es so weit kommen kann. Warum niemand früher reagiert und agiert. Dieser Punkt fehlt mir leider. Trotz allem ein sehr interessantes, bewegendes Buch.