Rezension

Das Leben der Frauen unter Standesdünkeln

Die geheimen Worte - Rebecca Martin

Die geheimen Worte
von Rebecca Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe zwar schon viel Gutes über die Bücher von Rebecca Martin gehört, aber noch nie selbst gelesen, daher wurde es jetzt langsam mal Zeit.

Die Autorin stellt uns in ihrem dritten Roman mehrere Frauenschicksale vor. Zum Einen bewegen wir uns in Bad Kreuznach um 1850 und begleiten dort die Schwestern Sophie und Anne. Die Beiden verlieben sich in denselben Mann, den charismatischen James Barrett. Ob das gut gehen kann? Zum Anderen wandeln wir durch Frankfurt in den goldenen Zwanzigern zusammen mit Marlene. Sie ist Tochter aus gutem Hause und soll ihren gut situierten Jugendfreund Albert ehelichen. Doch dann trifft sie den gutaussehenden Künstler Adrian und sie weiß nicht, ob sie den Wünschen ihrer Eltern Folge leisten kann.

Die Handlungsstränge wechseln sich ab, so dass wir nach und nach über die jeweiligen Damen etwas erfahren, wobei mir der Part um Marlene um einiges besser gefallen hat.

Die Ereignisse um die Schwestern sind durchaus spannend und man erfährt viel über sie und ihre Gefühlswelt. Allerdings war der Part in Bad Kreuznach auch des Öfteren etwas langatmig, der ein oder andere Spaziergang weniger wäre auch ok gewesen. Schade fand ich, dass der Charakter des James Barrett sehr blass blieb. Von ihm konnte ich mir nicht wirklich eine Meinung bilden. Das Gleichgewicht zwischen den Charakteren hätte hier besser ausgearbeitet sein können.

Anders sieht es da bei dem Part um Marlene aus, der mich wirklich fesseln konnte. Vor allem merkte man hier genau wie Marlene sich im Verlauf der Handlung immer weiter entwickelt.

Der Autorin gelingt es in jedem Fall die damalige Zeit dem Leser bildlich vor Augen zu führen.

Fazit: Eine unterhaltsame Familiensaga, die ich gern gelesen habe und daher auch weiterempfehle.