Rezension

Das Leben geht weiter …

Die Gabe der Liebe - Debbie Macomber

Die Gabe der Liebe
von Debbie Macomber

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Jahr ist es her, dass der Kinderarzt Michael seine Frau im Alter von achtunddreißig Jahren verlor. Ein Jahr, es hatte so viele einsame Tage und Nächte - ohne Hannah. Ein Jahr, in dem Michael viel in Frage stellte. Auch weil sich ihr Wunsch nach eigenen Kindern nicht mehr erfüllen konnte. Am Ende der Reise musste er akzeptieren, dass sie bereit war zu gehen. Sie hatte ihren Frieden mit der Krankheit gemacht. Nur er, Michael, konnte und wollte nicht loslassen.
Ein Jahr hat 12 Monate, 52 Wochen, dreihundertfünfunfsechzig Tage, …

Heute war Jahrestag und sein Schwager Richie hatte Michael zu einem Spiel eingeladen. Ablenkung und danach noch eine Kleinigkeit essen. Dann übergibt Richie Michael einen Brief, den Hannah ihm einige Zeit vor ihrem Tod zur Aufbewahrung gegeben hatte. Er sollte ihn an Michael genau ein Jahr danach geben.
In diesem Brief bittet Hannah ihn darum, wieder ins Leben zu gehen. Eine Liebe kann man nicht ersetzen, doch sollte die Trauer um den Verlust nicht den Menschen besitzen.
Sie gibt ihm drei Namen von Frauen mit auf den Weg, beschreibt sie kurz. Sie hat sie ausgewählt mit dem Hintergrund, eine davon würde zu ihm passen. Welche das sei, er müsse es selbst schauen. Und da sie ihn kenne, gibt sie ihm noch den Rat mit auf den Weg es zu versuchen, denn irgendwann sei es Zeit zum Loslassen.

"Die Gabe der Liebe" wird der Blossom-Reihe zugeordnet. Winter Adams, ihr gehört das French Cafe, in der Alix beschäftigt ist. Diese ist ja nunmehr verheiratet, hatte eine Fehlgeburt und nun aber ziemlich schwanger. Winter Adams ist zwar mit jemanden befreundet, aber bei den beiden ist es ein ständiges Auf und Ab …
Die zweite Frau heißt Leanne Lancaster und war Hannahs Krankenschwester. Diese war geschieden und hat eine eigene Geschichte zu erzählen.
Nummer Drei ist Macy Roth. Auf den ersten Blick so unorganisiert, chaotisch, aber mit einem sehr, sehr großen Herz und einer tollen Begabung. Sie malt und das mit wahrer Leidenschaft. Dazu gehört auch die Wandmalerei. Aber lest einfach selbst ihre Geschichte.

Der Einstieg in die Geschichte wird durch das Vorwort der Autorin in einen ganz besonderen Blickwinkel gerückt. Also haben wir drei weibliche Protagonisten und einen männlichen. Sie alle wollen uns ihre Geschichte erzählen, die sehr geschickt mit dem von Michael und Hannah verknüpft werden. Schnell wird klar, dass es bei Michael mehr als nur um Trauerbewältigung geht. Sich Neuem gegenüber zu öffnen, ist mit ein Hauptaugenmerkt der Autorin. Und so lernt man alle drei Frauen, jede auf ihre Art halt unterschiedlich, besser kennen und kann deren Gedanken und Gefühle verstehen und nachvollziehen.
Natürlich bewegt die Geschichte um Hannah und Michael, zumal sie so gefühlvoll und mitreißend geschrieben ist. Aber ein manches Mal war es mir einfach to much..... Sicherlich sind Michaels Gefühle nachzuvollziehen, zumal die Trauer über den Verlust mehr als allgegenwärtig ist.

"Die Gabe der Liebe" zeigt sich als eine Geschichte der Hoffnung auf dem Weg der Trauerbegleitung/-bewältigung. Mut und Hoffnung zu schöpfen, sich an glückliche Momente erinnern und letztendlich zu der Erkenntnis kommen, dem Leben eine neue Richtung zu geben.
Wie heißt es doch:
Es gibt keinen Weg zum Glück,
Glück ist der Weg.