Rezension

Das lebenswerteste sind die Naturbeschreibungen...

Río Puro - Germán Kratochwil

Río Puro
von Germán Kratochwil

Leo Kainzer, Journalist, soll über die argentinische Präsidentschaftswahl berichten. Jedoch verläuft dann alles ganz anders, nach dem sich der Mann einer Jugendfreundin mit einer halbe Million Dollar in den patagonischen Regenwald abgesetzt hat.
Kainzer trifft auf den Spuren Melans viele merkwürdige und auch nicht immer vorteilhaft dargestellte Menschen....

Ich muss jetzt erst einmal schreiben, dass es leider gar nicht mein Buch ist.
Vielleicht bin ich einfach nicht die richtige Leserschaft, ich lese sehr gerne und viel Trivialliteratur, habe aber auch keine Probleme damit mal etwas anspruchsvolleres zu lesen, sowohl vom Inhalt als auch vom Stil her – doch hier war ich nahe dran mit wehenden Fahnen aufzugeben. Aber dennoch habe ich mich durch das Buch, ich muss es leider sagen, gequält.

Dabei klang es für mich am Anfang wirklich sehr interessant, mal eine Abwechslung im Lesefutter, dennoch hat die Euphorie sehr schnell aufgehört. Die Charaktere haben mich gelangweilt und nachher sogar angeekelt. Ich wollte sie schnellstmöglich wieder loswerden und auch Bilder, die sich in meinem Kopf festgesetzt hatten.

Der Schreibstil des Autoren ist nicht generell schlecht. Manchmal hatte ich Probleme mit seinen sehr langen Sätzen und die gestelzten Dialoge, öfter noch Monologe konnten mich nicht fesseln – einzig die Natur- und Landschaftsbeschreibungen des Regenwaldes haben mir sehr gut gefallen.

Auch die Charakterisierung bzw. Darstellung der Ureinwohner und der Amerikaner, voller Klischees, hat nicht zu meiner Unterhaltung beigetragen, ganz im Gegenteil.Außerdem konnte ich dem Autor bis zum Ende nicht folgen, wohin diese Reise eigentlich gehen sollte. Ein wenig wirkte es, als ob er selbst den Faden verloren hätte...

Für mich ist „Rio puro“ definitiv nichts – aber ich denke, dass es auch für dieses Buch bestimmt die passenden Leser gibt!