Das Loch in der Hecke
Bewertet mit 4 Sternen
Klappentext:
Erster Teil der High Fantasy Trilogie über eine mächtige Verschwörung, eine verbotene Freundschaft, göttliche Drachen und den Kampf um einen Neuanfang. Nefertina hatte nicht geglaubt, dass sie jemals echte Macht besitzen würde. Ihre Lichtmagie ist rein defensiv, ihre Visionen sind undeutlich und verwirrend. Doch dann findet sie zufällig einen Weg durch die Hecke, die das Land teilt und Schutz vor einem alten Feind bieten soll, und stößt auf eine unglaubliche Verschwörung: Der Feind ist bereits unter ihnen und sucht die drei Tore. Mit ihrer Macht will er auch noch Silkari, die letzte Zufluchtsstätte der Völker, unterwerfen. Nefertina weiß, dass sie dieser Aufgabe allein nicht gewachsen ist. Doch im Kampf gegen einen Feind, der den Geist vergiftet, kann man niemandem trauen.
Rezension:
Prinzessin Nefertina hat keine besonders gute Beziehung zu ihrer Mutter. Doch jetzt, kaum dass sie erwachsen wird, soll sie den Prinzen der Feinde heiraten. Den sie natürlich noch nie gesehen hat. Mit der Heirat würde ihre Mutter zurücktreten und sie die rechtmäßige Königin werden. Die Sache hat nur einen Haken: Im Volk ihres Zukünftigen zählen Frauen nichts. Ihr Mann würde de facto also die Macht über beide Völker bekommen, und sie würde nur eine Marionette sein. Als sich Nefertina von ihren Freundinnen allerdings zu einem heimlichen Ausflug ins eigentlich hermetisch abgegrenzte Nachbarreich überreden lässt, kommen Dinge ins Laufen, die alles plötzlich ganz anders erscheinen lassen.
Wenn man sich an den aus ähnlichen Büchern etablierten Clichés orientiert, könnte man fast eine Vorhersage wagen, wohin sich Viktoria Ludwigs Geschichte entwickeln könnte. Hier kann ich aber – ohne zu viel vorwegzunehmen – schon mal Entwarnung geben: Es läuft hier nicht darauf hinaus, dass sich Nefertina und der unbekannte Prinz unsterblich ineinander verlieben und glücklich miteinander leben, bis dass der Tod sie scheidet. Viel eher geht es hier darum, dass Kräfte im Hintergrund diese arrangierte Ehe durchsetzen wollen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Die Angelegenheit ist allerdings so verwirrend, dass ich mir auch nach Beendigung dieses Bandes noch nicht sicher bin, alle Zusammenhänge zu verstehen. Dazu trägt allerdings auch bei, dass die Autorin eine auffallend große Zahl handelnder und namentlich bekannter Charaktere verwendet, was es dem Leser – besonders wenn er wie ich ein schlechtes Namensgedächtnis hat – erschwert, den Überblick zu behalten. Zumindest spielen die im Reihentitel erwähnten Tore bisher nur eine untergeordnete Rolle, wobei sich andeutet, dass sich das im kommenden Band ändern dürfte. Damit verspricht die Komplexität allerdings noch zuzunehmen.
Die Autorin lässt den Fokus häufig zwischen einer größeren Anzahl an Charakteren wechseln. Dabei bedient sich die High-Fantasy-Story Genre-typisch einer frühneuzeitlich geprägten Handlungswelt.
Fazit:
Mit ihrer Komplexität und den zahlreichen Handelnden ist diese Trilogie kein Stoff für zwischendurch, sondern bedarf einiger Konzentration.
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