Rezension

Das nicht so großartige Leben einer Meerjungfrau an Land!

Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen -

Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen
von Christina Henry

Bewertet mit 4 Sternen

Anders als die anderen Bände aus der Reihe - manche Leser/innen werden enttäuscht sein.

Der Schreibstil ist flüssig, lässt sich gut lesen, leider nicht ganz so spannend und packend wie die anderen vier Bänder der Reihe.

Das Cover zeigt die Umrisse einer Meerjungfrau (Amalia, in blau) dahinter sieht man Wellen vor einem hellen Hintergrund. 

In der Klappe sieht man dann den Text: Für die Liebe bist du zu Mensch geworden .. (zu sehen sind ein Teil eines Fischernetzes, Muscheln und Fußabdrücke) und endet im Roman hinten mit: und dabei ist der Mensch ein Ungeheuer. Auch den Buchschnitt zieren Muscheln und Fußabdrücke. Sehr schöne Gestaltung und mal was anderes. Passt sehr gut zum Roman und seinem Inhalt.

Der Klappentext macht neugierig auf eine spannende und interessante Fortsetzung von der Märchenadaptionen um das Leben einer Meerjungfrau.

Fazit:

Die Geschichte von der kleinen Meerjungfrau aus der Sicht von einem Erzähler. Eine düstere Neuinterpretation, ganz anders – erschreckend brutal, realistisch und unheimlich geschrieben. Die wenigen Worte sagen schon alles. Und doch ist der Roman so unheimlich mehr als nur die andere Erzählung einer gruseligen Märchenadaption.

Wer kennt sie nicht die Geschichte von der kleinen Meerjungfrau aus unserer Kindheit – der Geruch nach Meer, Freiheit und ohne Zwang. Aber dieses „wieder lesen“ ist so ganz anders – die Meerjungfrau und die Geschehnisse um sie scheinen nicht die zu sein die wir zu kennen meinten.

Amalia, hier der Name der Meerjungfrau, ist schon in ihrer Jugend neugierig als für sie gut erscheint, so verliert sie auch ihre Familie aus den Augen und lebt als Einzelgängerin und Erforscherin im Meer. Dann landet sie eines Tages im Netz eines Fischers, er lässt sie frei, doch Amalia kehrt aus freien Stücken zu ihm zurück. Bis ihr eines Tages das Alter und das Meer Jack den Fischer nehmen. Sie ist schier verzweifelt.

Aber schon längst machen in Land die Gerüchte um ein rätselhaftes und geheimnisvolles Lebewesen die Runde. Und diese haben die Aufmerksamkeit eines Mannes erregt. Er zieht mit einem Zirkus der Kuriositäten und des Grauens durch die Lande. Er zeigt den Menschen damit ihre schlimmsten Alpträume hinter Gitter und hinter Glas (später die Meerjungfrau). Sein Name ist P.T. Barnum und er sucht die Meerjungrau.

Amalia lernt schnell das nicht sie das Ungeheuer ist, sondern die Menschen. Allerdings ist sie willensstark und weiß was sie will, oder auch nicht. Gerade in der Zeit in die der Roman uns führt alles andere als selbstverständlich. Aber auch die Frau an P.T. Barnum Seite beginnt Zähne zu zeigen, inkl. Ihrer Tochter. Dieser ist ein eiskalter, berechnender und über Leichen gehender Mann – Hauptsache der Profit stimmt. 

Der Roman, ist nicht wie seine Vorgänger, die Szenen sind anders, nicht vor Blut triefend und Geschehnissen, die schier unglaublich sind. Sondern mehr der Aspekt des Anderseins, auch einer Form der Gefangenschaft und zur Schaustellung. Weniger packend und spannende, gerade im mittleren Teil des Romans, aber auf seine eigene Art mit Aussagekraft.

Mir persönlich hat vor allem wieder die Ausstattung und Gestaltung des Buches gefallen, allerdings der eigentliche Roman konnte mich nicht zu 100% überzeugen vergebe von daher nur 4 Sterne. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe - Die Chroniken von Rotkäppchen – Allein im tiefen, tiefen Wald.