Rezension

Das war nix

Am seidenen Faden - Joy Fielding

Am seidenen Faden
von Joy Fielding

Bewertet mit 1.5 Sternen

Klappentext:
Wie schön könnte das Leben für Kate Sinclair in ihrem Traumhaus in Palm Beach sein. Doch die wohlgeordnete Welt der erfolgreichen Familientherapeutin zeigt Risse: Ihre ältere Tochter rebelliert, ihre Mutter terrorisiert die Umwelt. Und ihre exzentrische Halbschwester Jo Lynn verkündet öffentlich, sie wolle einen Mann heiraten, dem die Ermordung von dreizehn Frauen zur Last gelegt wird. Plötzlich sieht Kate sich und ihre Familie hineingezogen in die nachtschwarze Welt eines unberechenbaren Psychopathen.

Meine Meinung:
Ich muß gestehen, hätte ich dieses Buch nicht in einer Leserunde gelesen, ich hätte es wohl zugeklappt und weggelegt.
Zuerst einmal die Hauptfigur Kate Sinclair: frisch in den Wechseljahren ist sie gereizt, weinerlich und von Selbstmitleid zerfressen. Ich kann nur hoffen, daß ich nicht so werde, wenn die Wechseljahre irgendwann mal anstehen, denn mir ging das Ganze so dermaßen auf die Nerven, daß ich teilweise selbst schon gereizter wurde. Vielleicht war das auch so von Joy Fielding beabsichtigt, für mich aber wahrlich kein Lesevergnügen.
Dann JoLynn: Mitte dreißig, benimmt sich aber nicht besser wie Kates Tochter, die gerade in die Pubertät kommt.
386 Seiten lang passiert in diesem Buch wenig bis gar nichts, was bei der Buchbeschreibung als Spannungsbogen bezeichnet wird. Teilweise wird sogar von unerträglicher Spannung gesprochen – die habe ich leider auch nach genauem Suchen nicht finden können.
Das Ende kann sich dann doch wieder sehen lassen, nur leider ist es zusammengepreßt auf 20 Seiten und entschädigt nicht wirklich für die vorangegangenen langweiligen 386 Seiten.

Das Buch ist trotz fehlender Spannung leicht und flüssig zu lesen, Schwierigkeiten hatte ich allerdings zwischendurch mit den Traumsequenzen.
“Am seidenen Faden” wird als Psychothriller gehandelt, was aber eigentlich nur auf die letzten Seiten zutrifft. Vorher ist es eigentlich eine Familiengeschichte mit nervigen Protagonisten, die zwar teilweise wirklich gut dargestellt wurden, dadurch aber nicht sympathischer wurden und somit den Lesespaß doch ziemlich eingeschränkt haben.

Leider bekommt dieses Buch von mir nur 1,5 Sterne.

Es gibt weitaus bessere Romane von Joy Fielding, so ist z.B. “Lauf, Jane. lauf” eines meiner Lieblingsbücher.