Rezension

Das war wohl nichts für mich....

Die letzte Praline - Carsten Sebastian Henn

Die letzte Praline
von Carsten Sebastian Henn

Bewertet mit 0.5 Sternen

Die Hauptstadt der Schokolade hält den Atem an! Als während der Weltmeisterschaft der Chocolatiers im belgischen Brügge eine von Kopf bis Fuß in Schokolade gehüllte Frauenleiche gefunden wird, ist ein weiteres Mal das ermittlerische Gespür von Professor Adalbert Bietigheim gefragt. Und es wird nicht bei einem Mord bleiben... Brügge, die Stadt, in der selbst das mittelalterliche Mauerwerk nach Kakao zu duften scheint, lädt unter dem Motto »Köstlicher Wein und göttliche Schokolade« zur Weltmeisterschaft der Chocolatiers. Doch noch bevor die erste Ganache angerührt wird, macht der belgische Teilnehmer einen grausigen Fund: Eine junge Frau wurde ermordet, ihr lebloser Körper vom Scheitel bis zur Fußsohle mit Schokolade überzogen. Kulinaristik-Professor Adalbert Bietigheim, der als Juryvorsitzender des Wettbewerbs nach Brügge gereist ist, stellt Nachforschungen an und findet schon bald heraus, dass einer der Chocolatiers der Mörder sein muss. Wird Bietigheim ihn rechtzeitig ausfindig machen können, bevor er selbst als überlebensgroßes Praliné endet?

Selten habe ich mich über das schlichte Wort “Ende! so gefreut, wie in diesem Buch. Etwas über das Buch zu schreiben, fällt mir bei “die letzte Praline” ziemlich schwer. Langweilig trifft die Handlung ziemlich genau, bzw. langweilig und banal. Dies ist der vierte Krimi um Prof. Dr. Dr. (haha, der dritte Dr. h.c bekommt er erst am Ende des Buchs verliehen) Adalbert Bietigheim, Benno von Sabber und dem Taxifahrer Pit, der eigentlich seiner großen Liebe nach Cambridge gefolgt ist aber er konnte Bietigheim nicht im kriminelle Sumpf Brügges überlassen. Der Autor entführt nimmt seinen potentiellen Leser mit nach Brügge. In Brügge finden die Schokoladenweltmeisterschaften statt und Bietigheim, dem ein excellenter Ruf folgt, wird als Vorsitzende der Jury berufen. Bietigheim wäre nicht Bietigheim, wenn in sein unmittelbare Nähe keine Leiche auftauchen würde und somit beginnen er und sein Kumpane zu ermitteln und machen sich dabei nicht immer Freunde. 

Nach “der letzte Reifung”und “der letzte Aufguss” war es das dritte Buch, das ich von Sebastian Henn gelesen habe. In all meinen gelesenen Büchern hatte ich immer einen Protagonisten, in den ich mich hinein versetzen konnte und für den ich gewisse Sympathien entwickeln konnte aber Bietigheim ist ein Protagonist, mit dem ich absolut nicht warm werden konnte. Als Prof. verfügt er über ein gewisses Fachwissen, falls es die Studienrichtung überhaupt gibt. Dennoch musste er immer und überall mit seinem Fachwissen protzen und diese ellenlangen Beschreibungen hat die Handlung des Buchs deutlich verlangsamt. Henns dauernde Wiederholungen zum Thema Kleidung waren zum Schluss unerträglich.

Dennoch blitzte hin und wieder ein bisschen Wortwitz durch.

“Er probierte ihn, seine Geschmacksnerven falteten sich ängstlich zusammen oder fielen ins Koma, wenn sie sich nicht schnell genug verschlossen” (S. 36)

“Und wo wir gerade beim Thema sind, noch ein paar Worte zum Thema Schokolade und Verdauung. Falls Sie einmal unter Verstopfung leiden, sollten Sie wissen, dass Kakaobuttersupposittorien einen milden Reiz auf die Darmschleimhaut ausüben , daher Stuhlentleerung bewirken” ( S. 141)

Auch wenn Bietigheimer stellenweise sympathischer wirkte, riss mich das nicht aus meiner Leselethargie und ich war froh, dass ich dieses Buch vorhin wieder zu klappen konnte. Von mir gibt es daher keine Leseempfehlung. Henn schafft es, dass ich bis zum Schluss im Dunkeln tappte, wer der Mörder sein könnte aber das reichte für mich nicht aus.