Rezension

Dem Glück so nah

Dem Glück so nah - Louise Walters

Dem Glück so nah
von Louise Walters

Bewertet mit 2 Sternen

Roberta arbeitet in einer Buchhandlung. Sie liebt Bücher und freut sich immer, wenn sie in gebrauchten Büchern Notizen und Briefe findet. Der Vater bringt eines Tages einen Koffer voller Bücher, die ihrer Großmutter gehörten. In einem der Bücher findet sie einen Brief ihres Großvaters, der 1940 gestorben ist. Aber der Brief ist von 1941.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. So lernen wir Roberta kennen, deren Leben sich mehr oder weniger nur in der Buchhandlung abspielt. Nachdem ihr der Brief des Großvaters in die Finger gefallen ist, möchte sie schon wissen, was es damit auf sich hat. Doch sie wird nicht wirklich aktiv, um hinter dieses Geheimnis zu kommen. Sie besucht zwar ihre 109jährige Großmutter im Pflegeheim, befragt sie aber nicht.

Der andere Teil der Geschichte befasst sich mit Dorothea, der Großmutter von Roberta. Wir erfahren von ihrem trostlosen Leben, das sie sich eingebrockt hat, als sie heiratete, um ihrer lieblosen Mutter zu entkommen. Während des Krieges lernt sie den polnischen Soldaten Jan Pietrykowski kennen und … lieben? Wahrscheinlich ja. Aber dieses Gefühl wird mir nicht rübergebracht.

Zu den beiden Hauptprotagonistinnen konnte ich keine Beziehung aufbauen. Ihre Handlungen war für mich oft nicht nachvollziehbar. Sie zeigten keine Freude, keine Begeisterung, keinen Ärger, keinen Schmerz, nur Gleichmütigkeit und seltsames Verhalten. Die ganze Geschichte ist so kalt und emotionslos erzählt worden, dass sie mich einfach nicht in den Bann gezogen hat. Es gab Ungereimtheiten und offene Enden, die nicht wieder aufgegriffen wurden. Ich möchte nicht zu viel über das Geschehen preisgeben, aber die Geschichte hätte Potenzial gehabt, wenn sie anders geschrieben gewesen wäre, denn es ist eine Geschichte über Entscheidungen, verlorene Chancen, Liebe , Trauer und über Reue.

Mit der Zeit enthüllt sich das Geheimnis. Im letzten Teil klärt sich alles komplikationslos und doch gibt es kein Happyend.