Rezension

Den Wind jagen und Schatten fangen

Jäger der Schatten -

Jäger der Schatten
von Rebecca Andel

Ein aussichtsloses Vorhaben. So aussichtslos, wie das Leben des Dämonenmädchens, mit der schneeweißen Haut und den Nachtschwarzen Augen: Louise. An keinem Ort der Welt ist sie zu Hause, aber sie hat eine Familie, die für sie einer Heimat am Nächsten kommt. 

Es lebt sich schon, das Leben im Schatten der Gesellschaft. Vor allem, weil Louise damit nicht alleine ist. 

Ihre Familie ist der Zirkus, auch wenn sie dort nicht gänzlich frei ist. Doch was zählt das schon, wenn man die wichtigsten Menschen an seiner Seite hat, allen voran den Mensch, den man mehr liebt als alles andere auf dieser Welt. Nur könnte Louise diese Liebe niemals offen Leben, denn ihre Erscheinung kann sie nicht ändern, und die kann Eli, der Windtänzer, keinesfalls lieben.

Für den Zirkus ist sie nicht nur Artistin, oder eher Dämonin, sondern auch Diebin. Bis auf einem der nächtlichen Raubzüge Eli zu Schaden kommt und zurückgelassen wird, entführt von einer unbekannten Vergangenheit, die ihn in der verhängnisvollen Nacht eingeholt hat.

Und damit beginnt Louises Welt sich auf den Kopf zu stellen und alles was sie kennt sich rasend schnell zu verändern. Ihre Suche nach Eli, der Ausbruch des Krieges und ein dunkler Schatten, der sich wie der Vorhand der Manege unaufhaltbar um die Welt legt schreiben eine Geschichte über Verlust, Opferbereitschaft, Loyalität und Bestimmungen.

Eine Geschichte wie ein Tanz im Wind und eine Welt, die in den Schatten verborgen liegt. Louise muss alleine ihren Weg gehen, ist dabei jedoch niemals einsam. Sie kämpft unerbittlich, einen Kampf, den nur sie bestreiten kann. In »Jäger der Schatten« tauchst du in eine spannende, magische und fesselnde Welt ein. Aber nur, wenn du dich traust ohne Seil durch die Luft zu tanzen.