Rezension

deprimierend, warmherzig, traurig, zuversichtlich

Der Duft von Tee - Hannah Tunnicliffe

Der Duft von Tee
von Hannah Tunnicliffe

Bewertet mit 3.5 Sternen

Für Grace bricht eine Welt zusammen als sie erfährt, dass sie keine Kinder bekommen kann. In Macao, wo ihr Mann Pete in einem neuen Projekt arbeitet, verkriecht sie sich in der Wohnung und geht nur selten aus dem Haus. Sie fühlt sich einsam und unverstanden, ihr einziger Trost sind die Briefe, die sie an ihre Mutter schreibt. Erst als sie spontan beschließt, ein Café zu eröffnen, findet sie ihren Weg aus der Depression.

Auf dem Cover des Buches sind drei wunderschöne altmodische Teetassen gestapelt, daneben liegen drei Macarons. Die Tassen und der Titel sind irreführend - im Café wird genau so viel Kaffee wie Tee getrunken. Tee ist kein zentrales Thema im Buch. Aber immerhin die Macarons nehmen eine zentrale Rolle in diesem Café auf Macao ein. 

Am Anfang war mir Grace ein bisschen unsympathisch, weil sie sich so dermaßen in ihrem Kummer verkrochen und auch ihren Mann zurückgewiesen hat. Doch dann habe ich sie bewundert, dass sie das Projekt mit dem Café in Angriff genommen hat und zuletzt mochte ich sie richtig gern, weil sie Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen übernommen und sich mit ihrer Mutter ausgesöhnt hat.

Die Entwicklung der Beziehung zu ihrem Mann und zu ihren neuen Freundinnen war sehr emotional, spannend und realistisch geschildert. Ich hätte mir noch mehr Beschreibung der Welt von Macao gewünscht, dieses Rahmenbild hat mir ein bisschen gefehlt. 

Freundschaft, Liebe, Versöhnung, Mut, Ehrlichkeit - es ist ein Buch das ein leises optimistisches Lächeln beim Leser bzw. der Leserin zurücklässt. Und die Lust, mal Macarons zu probieren :-)