Rezension

Der Abschluss einer mitreißenden Trilogie

Die Bastardtochter - Petra Schier

Die Bastardtochter
von Petra Schier

"Die Bastardtochter" ist der dritte und damit abschließende Teil der "Kreuz"-Trilogie von Petra Schier. In jedem der drei Teile steht ein anderer weiblicher Charakter im Vordergrund, auch wenn diese drei eng miteinander verbunden sind. Nach Elisabeth ("Die Eifelgäfin") und Luzia ("Die Gewürzhändlerin"), fokussiert "Die Bastardtochter", wie Leser der Bücher unschwer am Titel erkennen werden, nun Enneleyn.

Faszinierend bei dieser Trilogie finde ich, wie die Autorin es schafft, in jedem Folgeband tatsächlich einen anderen Charakter komplett in den Vordergrund zu stellen und die bisherige Hauptfigur an den Rand zu stellen. Dennoch wirkt die gesamte Trilogie harmonisch und schlüssig, obwohl ich als Leser anfangs immer noch ein wenig dem Hauptcharakter des vorigen Buches nachhänge, da man diesen natürlich näher kennengelernt und ins Herz geschlossen hat.

Ebenso ergeht es einem dann aber auch innerhalb kürzester Zeit mit Enneleyn, die ja bisher wirklich nur am Rand auftauchte und durch die Jahre, die zwischen "Die Gewürzhändlerin" und "Die Bastardtochter" liegen, die Chance hatte, erwachsen zu werden und sich zu einem eigenständigen Charakter zu entwickeln.

Petra Schiers historische Romane lese ich gern, weil es ihr gelingt, dem Leser die Atmosphäre der jeweiligen Zeit und des jeweiligen Ortes zu vermitteln - man merkt der Handlung die ausführliche Recherche der historischen Begebenheiten an und fühlt sich in die Zeit hineinversetzt.
Nimmt man dazu jetzt einen Handlung, die grundsätzlich mit gut charakterisierten Protagonisten und menschlich nachvollziehbaren Verhaltensweisen - guten wie bösen - aufwartet, hat man alles, was man für einen gelungenen historischen Roman benötigt.

Ich habe die Intrigen und Machenschaften rund um Enneleyn und ihre Lieben sehr genossen und nehme nun etwas wehmütig Abschied von liebgewonnenen Charakteren.