Der Adel in den Kolonien
Bewertet mit 4.5 Sternen
Darcy und Georgie sind frisch verheiratet. Ihre Flitterwochen verbringen sie an einem recht ungewöhnlichen Ort – in Kenia. Neben der beeindruckenden Wildnis in Afrika lernt Georgie vor allem die britische Adelsschicht kennen, die in dieser britischen Kolonie in Saus und Braus lebt, ohne Rücksicht auf das Land und die Einheimischen. Doch dann gibt es plötzlich eine Leiche und die Flitterwochen rücken in den Hintergrund.
Thematik
Detailliert und sehr anschaulich beschreibt Rhys Bowen das damalige Leben in den Kolonien. Geschickt verknüpft er reale Personen mit fiktiven, Tatsachen mit Erfindungen. Während der englische Adel überheblich und moralisch verrottet durchs Leben tanzt, versuchen die Menschen, die in diesem Land aufgewachsen sind, so weit wie möglich ihre Würde und ihre Traditionen zu bewahren, während sie wie Abschaum behandelt werden.
Sprache und Stil
Kurze Sätze, zahlreiche Dialoge und einfacher Satzbau ermöglichen es, das Buch schnell zu lesen. Jedes der kurzen Kapitel beginnt mit einer Art kurzer Tagebucheintrag von Georgie, der ihre Gedanken und Gefühle zu der Situation noch einmal verdeutlicht. Sie wird dadurch greifbar, man versteht ihre Gedanken und Gefühle und bekommt das Gefühl, sie gut zu kennen. Die Geschichte beginnt etwas langatmig, doch nimmt rasch Fahrt auf. Erst zum Schluss löst sich der aufgebaute Spannungsbogen.
Fazit
Es war mein erstes Buch mit Georgie und Darcy. Man kommt gut in die Geschichte hinein. Vorwissen aus den anderen Bänden ist bestimmt kein Nachteil, aber nicht notwendig. Besonders genoss ich die afrikanische Atmosphäre, den ständigen Hauch von Gefahr, der über der Geschichte zu schweben scheint. Die Lösung des Falls ist möglicherweise überraschend, aber nachvollziehbar. Das Buch bietet die Möglichkeit selbst mitzuraten. Man hat alle nötigen Informationen, um den Fall zu lösen. Oder man lehnt sich einfach zurück und lässt sich in eine ganz andere Welt entführen.