Rezension

Der Aufstieg einer Frau

Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße -

Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße
von Astrid Miglar

Bewertet mit 4 Sternen

Als ich diesen Klappentext gelesen habe war ich sofort fasziniert und wollte wissen was hinter diesem Buch steckt und wie die Frau es geschafft hat so weit zu kommen. Ich hatte ein paar sehr tolle Lesestunden mit dem Buch, auch wenn es ein ganz anderer historischer Roman war, als ich sonst so lese, aber das ist keinesfalls negativ gemeint! Inhaltlich führt uns die Geschichte ins Jahr 1949, an der Eisenstraße. Magdalena lebt in ärmlichen Verhältnissen und leidet unter den Wutausbrüchen ihres trunksüchtigen Mannes. Doch nach außen hin freundlich, beherbergt sie eine dunkle Seele und weiß genau, was sie will: ein Leben voller Luxus und Unabhängigkeit wie das der gerade verstorbenen Ehefrau von Oscar Schneeberg, Erbe einer Hammerherrendynastie. Dafür würde Magdalena sogar über Leichen gehen – auch über die ihres Mannes. Gelingt es ihr, den reichen Industriellen für sich zu gewinnen und zur »Schwarzen Gräfin« aufzusteigen? Das Buch ist größtenteils aus Sicht von Magdalena geschrieben, doch immer mal wieder kommen auch andere Charaktere der Handlung zu Wort, was das ganze sehr abwechslungsreich gemacht hat. Der Schreibstil hatte von Beginn an etwas ganz Eigenes an sich und hebt sich sehr von anderen Romanen des Genres ab. Er ist kurz, prägnant mit eher kurzen Kapiteln und passt sehr gut zur Protagonistin der ganzen Geschichte. Ich war sofort in der Handlung drin und habe die ersten Kapitel gleich mit der Protagonistin mitgefiebert und gehofft! War mir die Protagonistin zunächst sehr sympthisch, so hat sie meine Sympathie im Buch immer mehr verloren, was aber nicht schlimm ist, denn das Buch macht ja von Anfang an darauf aufmerksam dass sich Protagonistin Magdalena ihr Glück nimmt und über teile eines dunklen Charakters verfügt. Dennoch hat mir das Buch sehr viel Spaß gemacht und obwohl mir die Charaktere nicht so nahe kamen, war ich immer wieder gespannt wie Magdalena ihr Ziel erreicht und teils fasziniert von ihrer Durchtriebenheit ans Ziel zu kommen egal mit welchen Mitteln. Es gibt neben der Spannung auch immer wieder etwas schwarzen Humor der zwischen den Seiten aufblitzt und auch Wendungen bzw. Überraschungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Die Geschichte besticht sehr durch ihre Rafinesse und dennoch lernt man auch etwas über die damalige Zeit kennen. Fazit: Ein Buch, dass im Genre "historischer Roman" mal ganz anders ist und deshalb wirklich viel Spaß gemacht hat zu lesen. Gern empfehle ich das Buch weiter.

s. T.