Rezension

Der Auftakt in eine Reihe voller Witz und Videospiel-Liebe

Hi Score Girl 1 - Rensuke Oshikiri

Hi Score Girl 1
von Rensuke Oshikiri

Wenn etwas für viele zum Traumberuf geworden ist, dann wohl der des Profi-Gamers. Egal ob Streamer oder im E-Sport, heute sind beide Optionen umsetzbar. Doch wie war das eigentlich damals? Hier fängt die Geschichte von Haruo an, welcher leidenschaftlicher Automaten-Zocker ist und dabei nicht nur sein Taschengeld verbrät, sondern auch seine Schulleistungen enorm vernachlässigt. Wie das wohl endet?

 

Zumindest für mich mit einem Highlight. Haruos Geschichte faszinierte mich ab der ersten Seite. Gerade da ich selbst in der Zeit der ersten Playstation aufwuchs, war für mich das Thema Automaten nie relevant. Dies wurde nun geändert. Der Manga schaffte es den Spagat zwischen Haruos Leben und den Automaten so zu verbinden, das sich eine wahre Dokumentation entwickelte. Während ich Haruos Leben begleitete wurde mir so ganz nebenbei viel über die Geschichte legendärer Spiele-Klassiker beigebracht. Von Tastenkombinationen, über die Weiterentwicklung der Technik bis hin zur Geschichte mancher Videospiel-Charaktere war wirklich alles dabei und das äußerst informativ verpackt. 

 

Fühlte ich mich dabei überfordert? Iwo, denn diese Informationen kamen immer nur Häppchen-weise und waren so gut zu verarbeiten. 

Dabei half auch der Humor des Buches. Neben der Optik, waren es besonders die persönlichen Merkmale der Charaktere, welche sie unterhaltsam machten. Haruos Mutter war z.B. sehr keck und wirkte manchmal eher wie eine große Schwester. Dagegen wirkte Haruos Mitschülerin Akira fast unfreiwillig komisch. Ihr herausstechendstes Merkmal war nämlich ihr Schweigen. Tatsächlich sprach sie kein Wort, war aber beliebt und gut in der Schule. Dazu kam, dass sie ihre Gefühle eher mit Taten zeigte. Dies durfte Haruo besonders dann fühlen, wenn sie die Wut packte, denn da war Schmerz vorprogrammiert.

 

Eines möchte ich zum Ende aber noch sagen. Ja, der Manga zeigt Spielsucht und ein Mädchen das bei Wut gerne brutal wird. Das diese dazu auch noch minderjährig sind, macht es nicht besser. Allerdings zeigt es auch die Hintergründe dafür auf und möchte klarmachen, das man mithilfe von Videospielen auch einfach mal abschalten kann. Akira stammt nämlich aus einer reichen Familie, welche hohe Erwartungen an sie hat. Die Ausflüge in die Arcade-Hallen sind da die pure Erholung für sie. 

 

Ratz Fatz war der Manga durch. Kein Wunder, denn die 10 unterhaltsamen Abschnitte mit Harue und Akira schafften es nicht nur coole Informationen zu alten Spielen zu vermitteln, sondern auch eine packende Geschichte über das Leben zu erzählen. Ich freue mich jetzt schon auf Band 2.