Rezension

Der Autor hat ein hochbrisantes Thema sehr gut umgesetzt

Durch Tod Heilbar - Bernd Niklas

Durch Tod Heilbar
von Bernd Niklas

Bewertet mit 5 Sternen

Der Bereich „Wissenschaftsroman“ als solches war mir bisher fremd, daher war ich umso gespannter, was mich hier wohl erwartet.

Es ging recht gemächlich los, doch schon nach wenigen Seiten packte mich die Geschichte.
Das lag zum einen am sehr guten, flüssigen Schreibstil und Ausdruck, außerdem bekam die Geschichte durch Svens Schicksal und der aufkeimenden Hoffnung auf Heilung etwas zuversichtliches, aber zugleich auch mysteriöses. Sollte es wirklich eine Universaltherapie für Krebspatienten geben? Kaum vorstellbar….
So nahm die Geschichte ihren Lauf, und ich erfuhr immer mehr spannende Fakten, bis es zum Ende hin den großen Knall, sprich die Auflösung gab.
Hier wird die Machenschaft der fiktiven Onkopharm AG angeprangert, und es werden Fragen nach den moralisch-ethischen Grundsätzen der Menschheit laut. Mich persönlich hat die Geschichte sehr nachdenklich gemacht. Ich würde gerne behaupten, dass es Forschungen in diese Richtung wohl kaum geben kann und wird, doch das zu glauben wäre wohl naiv. Der Druck auf die Pharmakonzerne ist hoch, Aktionäre wollen befriedigt und potentielle Investoren angelockt werden. Außerdem hat die Vergangenheit gezeigt, dass man sehr vieles für unwahrscheinlich, gar unmöglich gehalten hat, was letztlich doch Realität wurde. Der Autor hat dieses Thema gut aufbereitet und spannend umgesetzt.

Was ich zudem recht interessant fand war, dass es in diesem Buch keine Hauptfiguren gibt. Man könnte zwar laut Klappentext davon ausgehen, doch die Personen stehen alle recht gleichbedeutend nebeneinander. Der Autor hält sich daher auch wenig an Äußerlichkeiten auf, sondern weist lediglich einige wenige Merkmale zu, so dass sich die Personen nahezu von selbst ins Gedächtnis einbrennen.
Viel mehr Wert legt er auf die Gefühle und Gedanken der Personen, und die sind nicht nur sehr interessant, sondern unterstreichen auch die Brisanz des Themas und die Konflikte, die jeder Einzelne durch zu stehen hat. Die Erzählperspektive wird dabei immer wieder geändert und springt von Figur zu Figur. Auch wenn sich das Schriftbild bei jedem Perspektivwechsel absetzt, ist das hin und her nicht ganz unanstrengend, verleiht der Geschichte aber eine gewisse Rasanz.

Ein neuartiger Roman zu einem hoch brisanten Thema. Sehr lesenswert!