Rezension

Der Cowboy im Gästezimmer

Mina Moningham - Das Schulhaus am Ende der Galaxis -

Mina Moningham - Das Schulhaus am Ende der Galaxis
von Jana Paradigi

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Ein sonderbares Schulhaus samt skurriler Bewohner. Der Wunsch nach einer Fami­lie. Und eine Reise, die erst der An­fang eines gro­ßen Aben­teuers ist.

Die vierundzwanzigjährige Mina hat sich gerade in London im Bereich Grafik­design selbst­stän­dig ge­macht, da erbt sie un­er­war­tet ein altes Schul­ge­bäude. Als neue Hü­terin des wun­der­samen Hau­ses muss sie eine Probe­zeit be­ste­hen und sich dabei an die selt­sams­ten Regeln hal­ten. Dazu kom­men ein paar außer­ordent­lich skur­rile Mit­be­woh­ner, die Mina schmerz­haft an ihre ver­schol­lene Mut­ter er­in­nern. Waren ihre Ge­schich­ten über sprech­ende Tiere und Un­glück bringende Vor­zeichen am Ende wahr?

Während Mina noch mit sich und dem Erbe hadert, kom­men auf an­deren Ebenen be­reits Kräfte zu­sam­men, die es auf das Haus ab­ge­sehen haben. Denn es gibt einen Grund, wa­rum es »Das Schul­haus am Ende der Galaxis« genannt wird. Und der ist aben­teuer­licher und magi­scher, als Mina das für mög­lich hält.

»Mina Moningham – Das Schulhaus am Ende der Galaxis« Ein in sich ab­ge­schlos­sener Urban-Fan­tasy­roman und gleich­zeitig der Auf­takt einer mehr­teili­gen Buch­reihe.

 

Rezension:

Mit ihrer Mutter verbindet Mina nur Erinnerungen an deren an­schein­end sinn­lose Ängste. Spä­ter gab sie die Mut­ter ein­fach in einem Inter­nat ab – und mel­dete sich nie wie­der. Mittler­weile ist Mina er­wach­sen. Als sie eines Tages die Mit­teilung erhält, sie hätte von ihrer ihr gänz­lich un­be­kann­ten Groß­mut­ter ge­erbt, be­ginnt für Mina das Aben­teuer ihres Lebens.

Jana Paradigis Urban-Fantasy-Geschichte wählt einen relativ un­ge­wöhn­lichen Ein­stieg: Die Prota­gonis­tin erbt un­er­war­tet Haus, Grund­stück und Ver­mögen ihrer Groß­mut­ter, die sie über­haupt nicht kannte. So weit, so gut. Aller­dings sind die Um­stände schon etwas selt­sam, die Be­dingungen eigen­artig. Dass die Prota­gonis­tin zu­nächst wenig Infor­mati­onen über ihr Erbe er­hält, dient wohl vor allem dazu, den Leser zu­sam­men mit ihr die Ge­heim­nisse des Erbes er­grün­den zu las­sen. Aller­dings muss man sich als Leser schon hin und wie­der fra­gen, wieso Mina Ge­legen­hei­ten zum Nach­fra­gen oder Nach­lesen nur in letz­ter Not nutzt. Die Autorin lässt sie immer wie­der von Fett­näpf­chen zu Fett­näpf­chen hangeln. So er­fährt auch der Leser erst nach und nach, wel­che Ge­heim­nisse das Schul­haus am Ende der Galaxis birgt – und was die­ses wirk­lich dar­stellt. Über­raschen­der­weise er­leben Prota­gonis­tin und Leser gegen Ende einen deut­lichen Wechsel in Form einer Reise, die sich grund­legend von der bis­her eher ruhigen Hand­lung unter­schei­det. Am Ende bleibt eine ganze Reihe an Fra­gen offen, auf die wohl erst in den an­ge­kün­dig­ten wei­teren Bän­den näher ein­ge­gangen wird.

Die Autorin lässt Mina Moningham in der Ich-Form berich­ten. Auf­fal­lend ist, dass die Prota­gonis­tin in Ge­sprä­chen zwar als ‚Miss Mor­ning­ham‘ an­ge­sprochen wird, andere Per­sonen in der in Eng­land an­ge­sie­del­ten Story aber als Herr be­ziehungs­weise Frau be­nannt wer­den. Auch die Lage des ge­erb­ten Grund­stücks in der Kirch­gasse wirkt da etwas eigen­artig. Dass die Autorin aus Öster­reich kommt, be­merkt man neben­bei be­merkt daran, dass Mina immer von ihrer Banko­mat­karte er­zählt.

 

Fazit:

Dieses Urban-Fantasy-Abenteuer lebt von den Eigenheiten seiner Prota­gonis­tin, die ihr Erbe nur häpp­chen­weise zu ver­ste­hen lernt.

 

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