Rezension

Der Debütroman einer Psychotherapeutin

Nacht ohne Angst - Angélique Mundt

Nacht ohne Angst
von Angélique Mundt

Als eine Patientin in der Klinik erhängt aufgefunden wird, ist Tessa Raven, die behandelnde Ärztin so ziemlich die Einzige, die nicht an Selbstmord glaubt. Sie ist sich sicher, dass es sich um Mord handelt, denn warum sollte die Patientin sich umbringen, gerade jetzt, wo die neuen Medikamente so gut angeschlagen haben?
Kurz darauf gibt es eine weitere Tote, bei der es sich eindeutig um Mord handelt.
Wer ist für die Morde verantwortlich?
Der Kommissar Torben Koster und sein Kollege Liebetrau, von ihm Liebchen genannt, übernehmen die Ermittlungen. Im Umgang mit den Patienten müssen sie eng mit Tessa zusammenarbeiten, der das Wohl der Patienten über alles geht.
Verdächtige gibt es einige, aber Motive? …

Wer kann besser Geschehnisse aus einer Psychiatrie wiedergeben, als Beteiligte, die dort gearbeitet haben?
Die Autorin Angélique Mundt hat Psychologie studiert und längere Zeit in der Psychiatrie als Ärztin gearbeitet.
Schon von daher kann man davon ausgehen, dass die Krankheitsbilder der Patienten, Behandlungsmethoden und das ganze Umfeld in der Psychiatrie realitätsnah wiedergegeben wurden.

Die Autorin lässt in der Klinik in der Abteilung der Psychiatrie einen Mord geschehen.
Während der Ermittlungen kommen sich Torben Korber und Tessa näher. Jeder der beiden hat eine Vergangenheit und sein „Päckchen“ zu tragen, das sie mit sich rumschleppen. Trotzdem sie es sich nicht leicht machen, geht es ein wenig schnell mit der Liebesbeziehung der beiden. Das hätte man meiner Meinung ein wenig ruhiger angehen können.

Bei den Ermittlungen im Mordfall ist lange Zeit alles offen. Die Autorin geht langsam an die Sache ran, bietet aus jeweils einer anderen Sicht einen neuen Verdächtigen, so dass man als Leser selbst Vermutungen anstrebt, die wie bei mir in die falsche Richtung gingen. Immer neue Erkenntnisse kommen hinzu und lassen die Hypothesen auseinanderbrechen, die man sich gemacht hat. So bleibt der Leser bis zum Schluss neugierig und fiebert der Lösung entgegen.

Die Autorin baut zu Beginn eine Spannungskurve auf, die auch fast gleichförmig durch den Roman geht. Höhen oder Tiefen sind eher selten, so dass der Roman auf einer Ebene bleibt.
Die Protagonisten Tessa und Torben sind sympathisch und als Leser kann man sich sehr gut in sie hineinversetzen.

Es ist das Erstlingswerk der Autorin und man kann jetzt schon gespannt sein, wie sie ihre Figuren in weiteren Folgen ausbauen wird.