Rezension

Der Dorfbulle

Flüssiges Gold -

Flüssiges Gold
von Paolo Riva

Bewertet mit 5 Sternen

Montegiardino ist ein hübscher, idyllischer Ort in der Toskana. Hier ist Commissario Luca zu Hause und sorgt für Ordnung. Er ist hier geboren und so ist der Umgang mit den Menschen hier im Ort sehr fürsorglich. Er kennt sozusagen jeden, mit seinen Stärken und Schwächen. Da ist es verwunderlich, das eines Morgens, auch noch an einem Markttag auf Fabrizia, einer hiesigen Olivenöl Produzentin geschossen wurde. Natürlich wird die Polizei in Siena und auch in Florenz benachrichtigt. Aus Florenz kommt die Vize Questora Aurora, die sehr selbstbewusst auftritt. Doch das wirkt hier in Montegiardino gar nicht. Also bittet Luca sie, bei den Befragungen im Hintergrund zu bleiben. Fabrizia geht es bald wieder gut, doch bleibt immer noch die Frage, wer auf sie geschossen hat und warum. Ein weiterer Ölproduzent hate vor Jahren einen Schlaganfall und liegt seitdem im Koma, doch es sieht so aus, als wolle er in Kürze aufwachen. In die Ermittlungen platzt das Attentat auf einen jungen Olivenbauern, der ebenfalls schwerverletzt wurde. Luca und Aurora machen sich weiter auf die Verfolgung des Mörders und des Motivs, das langsam aus dem Ermittlungsnebel auftaucht.

Flüssiges Gold von Paolo Riva ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi. Die Beschreibung Bella-Italia-Krimi trifft hier den Nagel auf den Kopf. Die Beschreibung der Toskana um diesen wunderschönen Ort Montegiardino mit seinen interessanten Einwohnern, gelingt dem Ort Autor sehr gut. Die Charaktere diese Krimis sind sehr gut aufgezeichnet und der Leser erfährt nach und nach mehr von der Lebensgeschichte jedes Einzelnen. Da sind der „Dorfbulle“ Luca und seine Tochter Emma, die Dottoressa Chiara, mit der Luca einen sehr liebevollen Umgang pflegt und die Vize Questora Aurora, die unter ihrer harten Schale auch einen weichen Kern besitzt. Dann wären da noch die Olive Produzenten und natürlich, wie in jedem Dorf, die Bar auf dem Markplatz, wo alle Neuigkeiten schnell ihre Runde machen. Die Idylle perfekt. Der Schuss, der sie Stille des Morgens zerreisst, ist sicher etwas störend für diese Idylle, zeigt aber auch das auch in noch so schöner Umgebung, wirtschaftliche Interessen nicht außer Acht zu lassen sind. Diese Beschreibung ist dem Autor sehr gut gelungen und vor allem sehr authentisch. Nicht nur die Charaktere passen hier in die Landschaft, sondern leider auch das Verbrechen.

Ich finde diesen Bella-Italia-Krimi sehr ansprechend, da dem Autor hier eine gelungene Symbiose zwischen Schönheit der Gegend und spannendem Krimi gelungen ist. Ich hatte keinen blutrünstigen Krimi erwartet. Sondern eine gute Unterhaltung und Stoff für mein Kopfkino und das hat wunderbar geklappt.