Rezension

Der Düsterkrallenwald

Der Düsterkrallenwald - Stephan Russbült

Der Düsterkrallenwald
von Stephan Russbült

Bewertet mit 4 Sternen

Der fantastische Roman aus der Feder von Stephan Russbült namens „Der Düsterkrallenwald“ berichtet von einer fantastischen Welt mit ungewöhnlichen Ereignissen. Das vorliegende Buch kann als ein eigenständiges Werk betrachtet werden.

 

Im Land Graumarkt passieren ungewöhnliche Dinge. Auch in der sonst recht friedlichen Stadt Eichenblattstadt geschehen eigenartige Erlebnisse. Bei einer Ratssitzung der Halblinge kommt es zur Eskalation, ein Gewaltausbruch entsteht, welche viele Opfer fordert. Nur die Brüder Milo und Bonne Blaubeers überleben diesen schrecklichen Ausbruch an Gewalt. Schon bald sind sie einem Rätsel auf der Spur. Und dabei kommen sie selber in Gefahr und müssen über sich hinaus wachsen. Auf dieser Reise lernen sie viele andere Lebewesen und Kreaturen kennen, die ihnen nicht immer wohlgesonnen sind. Im ganzen Land kommt es immer öfters zur Ausbruch von Gewalt, Aggressionen und Missetaten. Immer öfters streitet man sich wegen Nichtigkeiten, welche nicht selten zu Gewalt führen. Was steckt hinter all dem? Und was haben Milo und Bonne mit diesem Geheimnis zu tun?

 

Stephan Russbült hat mit dem „Der Düsterkrallenwald“ ein empfehlenswertes Werk geschaffen, welches in das Genre High- Fantasy eingeordnet werden kann. Sein Schreibstil ist sehr locker, das Buch lässt sich flüssig lesen. Man kann sehr gut in die skizzierte Welt eintauchen und hat sofort ein Bild der Welt und der darin wandelnden Wesen vor Augen. Was mit sehr gut gefallen hat ist dabei der unterschwellige schwarze Humor. Regelmäßig schildert Russbült mit seiner humorvollen Weise Szenen, bei denen man lauthals auflachen möchte.

In diesem Werk werden die verschiedensten Wesen aus der Fantasy- Welt eingeflochten. Neben den Halblingen spielen auch die Zwerge oder auch Magier, Grünbluter, Elfen oder Menschen eine wesentliche Rolle. Die einzelnen Wesenszüge der jeweiligen Gattungen sind gut herausgearbeitet – besonders haben mir aber auch die Tunnelgnome gefallen, die mich mit ihrer begriffsstutzigen Art oft zum Lachen gebracht haben.

Russbült hat das Buch in mehrere Handlungsstränge aufgeteilt, welche nach und nach miteinander verflochten werden. So bekommt man einen guten Einblick in die jeweiligen Charaktere. Sehr interessant fand ich auch den Strang rund um den Wissenden/ Reisenden. Durch die verschiedenen Handlungsstränge wandert man an den verschiedenen Orten von Graumark, sodass ich gerne einen Blick in die toll gestaltete Karte geworfen habe. Die Auflösung, was es mit dieser Person auf sich hat – wer sich dahinter verbirgt – erfolgt erst am Ende, sodass über den gesamten Rahmen des Buches Spannung aufgebaut wird. Auch das Rätsel rund um den Düsterkrallenwald und die aufkeimende Gewalt steht ständig im Raum, sodass es Spaß macht, mitzurätseln. Man erlebt mit den Charakteren Abenteuer und kann wunderbar in eine fremde Welt abtauchen, die voller Spannung und liebenswerter Charaktere ist. Innerhalb des Buches wird auch die ein oder andere brutale Szene beschrieben. Diese empfand ich aber nicht als zu brutal oder detailiert. Und auch in ihrer Häufigkeit in Anbetracht der auftretenden Gewalt im Düsterkrallenwald vollkommen in Ordnung. Und auch das Ende ist voller Spannung und Tatendrang der Charaktere.  Rundum also ein gelungenes Buch.

Negativ aufgefallen sind mir die doch recht zahlrechen Rechtsreibfehler, vergessene Worte oder auch falsch gesetzten Zeichen. An manchen Stellen hätte ich mir auch etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht, dies kann aber auch daran liegen, dass ich sehr gerne richtig dicke Schmöker lese, die nicht immer mit detailierten Beschreibungen sparen.

 

Fazit: Von mir gibt es eine Leseempfehlung. Das Buch ist für Liebhaber von fantastischen Romanen, mit wunderbaren Charakteren – kombiniert mit einer ordentlichen Portion Spannung und einem tollen schwarzen Humor. Gerne mehr davon! Ich vergebe wohlverdiente 4 Sterne.