Rezension

Der Einzelband hat mich positiv überrascht!

Fabula – Eine Braut für den Prinzen -

Fabula – Eine Braut für den Prinzen
von Nicole Knoblauch

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte wollte ich bereits in dem Moment lesen, als ich die Kombi aus böser Hexe, Prinz, Brautschau und MÄRCHEN gelesen habe. Als absoluter Märchenfan inhaliere ich fast alle Märchenadaptionen, also musste ich auch hier reinlesen. Bereits der Buchbeginn ist herrlich, als erklärt wird, dass die Protagonistin die Nachwuchshexe von den bösen Hexen von Hänsel und Gretel, Schneewittchen, der Meerhexe von der kleinen Meerjungfrau, usw. ist. Auch das Konzept, dass magiebegabte Frauen erst ihr volles Magiepotenzial ausnutzen können, wenn sie eine böse Tat begehen und so zur bösen Hexe werden, oder auch, dass böse Hexen nicht alles aus Bösartigkeit heraus machen, sondern mehr in die Richtung "Der Zweck heiligt die Mittel".

Nach diesem Konzept lebt auch unsere Protagonistin, die bisher ihr junges Leben als Kräuterfrau verbracht hat und ihre Magie nutzt, um den Leuten zu helfen. Ihr Plan ist es eigentlich auch, nur diese eine böse Tat zu begehen, dadurch ihre wahre Macht erhalten und diese dann in größerem Maße für die Gesundheit und das Wohl der Menschen einzusehen. Ihre "Aufnahmeprüfung" besteht darin, den Prinzen zu verfluchen, der ihrer Mutter einen furchtbaren Strich durch die Rechnung gemacht hat. Sie nutzt die örtliche Brautschau, um sich als Heilerin in seine Nähe zu begeben, da sie für einen starken Fluch auch einige persönliche Dinge von ihm benötigt. Womit sie allerdings nicht rechnet, ist  ein Prinz, der eigentlich kein Hochwohlgeboren sein möchte, sondern ebenfalls für die Heilkunst brennt und den Leuten helfen möchte. Als sich die beiden öfter begegnen, bringen sie sich allerdings dazu, ihr jeweiliges Leben zu hinterfragen.

 

Ich war hin und weg! Sowohl die Einbindung der unterschiedlichsten Märchen, die unterschiedlichen Prinzessinnen, die auf der Brautschau aufkreuzen, die eingebauten Intrigen, aber auch die Liebesgeschichte und die Geschichte, die sich zum Ende so ganz anders entwickelt hat, als ich erwartete hatte. Freudige Überraschung, dass mich das Buch so fesseln und überraschen konnte.

 

Der Schreibstil war an sich sehr einfach gehalten und nicht übertrieben. Ich mochte die Charaktere, allerdings ziehe ich einen Stern ab, da ich der Meinung bin, dass sie sich mit etwas mehr Zeit auch etwas tiefer darstellen lassen hätten können. Ob einfach etwas mehr Seiten oder sogar ein zweiter Band sei dahin gestellt, aber zwischendurch und zum Ende hin hatte ich leider ab und zu das Gefühl, dass sie etwas oberflächlich blieben. Ansonsten aber ein toller Einzelband!