Rezension

Der Fluch eines Namens

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens -

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
von Pierre Martin

Bewertet mit 4.5 Sternen

Lucien Comte de Charcarasse liebt das Leben. Mit Leichtigkeit und Humor tritt er ihm Tag für Tag entgegen, nimmt jeden Tag wie er kommt und genießt es in vollen Zügen. Mit dem Tod seines Vaters ist das schlagartig vorbei. Lucien erbt nicht nur den Titel und das Vermögen der Charcarasse, sondern soll auch die jahrhundertealte Tradition weiterführen: die Kunst des Tötens. Schnell, unauffällig und ohne Fragen zu stellen soll er zum Berufskiller werden und das, ohne Spuren zu hinterlassen. Lucien sträubt sich gegen den Gedanken, als Mörder zu enden, doch er hat es seinem Vater geschworen. Ein Schwur ist immer noch ein Schwur, doch sein Gewissen gibt nicht nach. So sucht er nach einer Möglichkeit, sein Versprechen gegenüber seinem Vater zu halten, ohne dabei aufzugeben, wer er wirklich ist.

Kurzweilig und unterhaltsam

Lucien Comte de Charcarasse ist ein lebensfroher Mensch. Sein Restaurant und die Leichtigkeit, mit der er durchs Leben zu spazieren scheint, stehen im krassen Gegensatz zu dem Schicksal, der seinem Namen auferlegt ist. Ein sympathischer Hauptcharakter, der damit kämpft, die Erwartungen von anderen zu erfüllen, ohne sich selbst dabei zu verlieren.

Pierre Martin benützt einen leicht ironischen und kurzweiligen Schreibstil, der zu Luciens Persönlichkeit passt. Zügig erzählt, ohne zu hetzen, ausreichend erklärt, ohne langatmig zu werden. Monsieur le Comte ist ein Buch, das als Entspannungslektüre optimal geeignet ist. Keine komplizierten sprachlichen Experimente oder herausfordernden Handlungsstränge, aber dennoch spannend bis zum Schluss.

Eine Reise nach Frankreich, die ich bis zur letzten Seite genossen habe und die gerade bei diesem Wetter ein Stück Sonne zurück ins eigene Leben bringt.