Rezension

Auftakt der Reihe um einen französischen Auftragskiller

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens -

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
von Pierre Martin

Bewertet mit 3.5 Sternen

ein etwas schwieriger Einstieg, dann ganz unterhaltsam. Aber auch etwas überzogen und ohne viel Spannung.

3,5 Sterne

Lucien Comte de Chacarasse, der ein gutgehendes Restaurant betreibt, muss sich nach dem Tod seines Vaters, der erschossen wurde, leider dem Familiengeschäft widmen: dem Auftragsmord. Obwohl er Töten hasst.
Francine, die Sekretärin seines Vaters, tritt auch in seine Dienste und gemeinsam versuchen sie, Ideen zu finden, um die Auftragsmorde durchzuführen, ohne töten zu müssen.

Meine Meinung:
Der Auftakt der Reihe startet etwas schwierig, da zu Beginn nicht viel passiert und es etwas zäh ist.
Auch, dass so lange ein "Geheimnis" darum gemacht wird, welches das große Familiengeschäft der Chacarasse ist (obwohl man es sich als Leser eh schon denken konnte), fand ich etwas überzogen - warum wird da so ein Tamtam drum gemacht? Und gibt es sowas überhaupt noch? Eine Familie von Auftragskillern? War für mich unglaubwürdig.
Allerdings war der Verlauf der Geschichte dann doch unterhaltsam.
Dass viele französische Ausdrücke übernommen wurden, hat mir sehr gut gefallen. Teilweise war die Übersetzung auch gleich im fortlaufenden Text inkludiert, aber leider nicht immer.
Auch liest man viel über französische Gerichte und Wein, da Lucien ja eigentlich ein Restaurantbesitzer ist.

Auch dass Lucien das Töten eigentlich hasst, aber doch perfekt in allen Arten davon ist, war für mich unglaubwürdig - ebenso wie das Versprechen an seinen Vater an dessen Totenbett. Warum glaubt er, es dann tun zu müssen, wenn er es doch nicht will? Sein Vater kann ihn dafür ja nicht mehr verurteilen.
Naja, so findet er dann andere kreative Problemlösungen dafür, was ich ganz witzig fand.

So richtig warm konnte ich mit Lucien und seiner Art nicht werden, er lebt so in den Tag hinein und ist den Frauen und dem Wein sehr zugetan, bis er dann den inneren Konflikt hat, dem Versprechen an seinen Vater nachzukommen, obwohl er doch nicht töten will; sein Onkel ist unsympathisch, arrogant und nur aufs Geld aus; und Francine ist kühl und unnahbar, sie taut jedoch gegen Ende etwas auf.
Die einzig sympathische Figur im Buch ist die Haushälterin Rosalie, die man einfach ins Herz schließen muss.
Wer Luciens Vater getötet hat, wird in einem actionreichen Showdown auch noch aufgelöst.

Fazit:
Nach einem schwierigen Einstieg ein ganz unterhaltsamer Krimi mit tollem Frankreich-Flair, leider ohne richtig viel Spannung.