Rezension

Der gefallene sechste Gott. Das Grauen im Dunkeln. Der Ritter der Qualen.

Schwert & Meister 4: Navenva
von Florian Clever

Bewertet mit 4 Sternen

!!! ACHTUNG !!! Band 4 einer Reihe

Kurzbeschreibung

Ein eiserner Wille: Glen zieht gegen Askeleon in den Krieg. Ein Sieg scheint fern, denn der gefallene sechste Gott kämpft mit schwarzer Magie. Zwei Verbündete bleiben Glen in der dunkelsten Stunde: Rage, das Schwert aus Niyn, und die Männer der Straflegion, allesamt Verbrecher. Der Totentanz beginnt. 

SCHWERT & MEISTER 4: NAVENVA ist die Fortsetzung des 6-teiligen Heldenepos rund um Glen, den Sohn des Hüttenmeisters, und das mythische Metall Niyn. Begleiten Sie Glen in einen Konflikt ohne Ehre, ohne Gnade und ohne zweite Chance. Obwohl er den eigenen Glauben verloren hat, setzt er im Kampf gegen Askeleon auf die Macht der fünf Götter. Wird der Ritter der Qualen auf dem Schlachtfeld endlich seinen Meister finden? Oder sind Glen und seine Freunde nur Stroh in diesem Feuer – gut für ein kurzes Aufflackern, ehe der Wind ihre Asche davonträgt?

Meinung

"Schwert & Meister 4 - Navenva" ist der vierte Teil einer fantastischen Serie von Florian Clever. Das Buch ist am 30. September 2018 erschienen, umfasst 168 Seiten (Printversion) und ist als ebook und als Taschenbuch erhältlich. Hierbei handelt es sich um den vierten Teil eines sechsteilig angelegten Heldenepos. Eine klassische und fantastische Heldendichtung in einer mittelalterlichen Welt. Von Florian Clever sind bereits Kurzgeschichten in Verlagsanhtologien erschienen. Diese Serie ist seine erste Veröffentlichung in Romanlänge. Gars von Fuldor, Herzog und mächtigster Fürst der östlichen Provinz, entsendet Ornis Venk um jemanden zu finden, der ihm eine Stange vom Mark der Berge verhütten kann. Die Meisten halten dieses Niyn für eine Legende, doch Hüttenmeister Woitilar kennt die Kunst das Rote Gold aus dem Berg zu locken. Unter Drohung nimmt er den Auftrag des Herzogs an und gemeinsam mit seinem Sohn Glen geht er ins Gebirge um das Mark der Berge zu schürfen und zu schmelzen. Vor ihrer Abreise tut sich eine weitere Gefahr auf. Die Rashtei, ein kriegerisch stolzes Reitervolk aus der Grünen Weite, wollen Woitilar ebenfalls für sich verpflichten.

 
Als Woitilar und Glen aus den Bergen zurückkehren, fegen die Rashtei über ihr Heimatdorf hinweg. Murnwasser geht unter, Woitilar wird verschleppt und es bleibt Glen nur die Flucht. Fortan verbringt Glen sein Leben auf Burg Fuldor. Als Knecht des Fürsten erfreut er sich daran, manchmal einen Blick auf das Schwert zu erhaschen, das mittlerweilen aus der Stange Niyn geschmiedet wurde. Gars von Fuldor ist damit beschäftigt sich gegen den König zu erheben und verschließt die Augen vor einer näherkommenden Gefahr. Der gefallene Gott Askeleon überrennt mit seiner Brut Fuldor und Glen gelingt es abermals zu entkommen. Zuvor bringt er noch den Herzog zu Fall und nimmt das Schwert aus Niyn, das den Namen Rage trägt, mit sich. Monate vergehen bis Glen den Entschluss fasst sich den Eisernen Legionen anzuschließen und gegen den gefallenen Gott und seine Brut von Grachmyr zu kämpfen. In der Legion trifft er auf seinen alten Feind, den ehemaligen Hauptmann des Herzogs von Fuldor, besiegt diesen in einem Duell und erhält seinen Posten. Außerdem erweist er dem König einen Dienst und findet im Anschluss leichter Gehör bei diesem. Als neuer erster Offizier der Straflegion zieht Glen gegen Askeleon in den Krieg.

Glen ist fast vierzehn Jahre alt und der jüngste Lehrling seines Vaters, als er diesen in die Berge begleitet um Niyn zu schürfen. Ein Abenteuer das sein Leben für immer verändern wird. Besonders als er die Eigenarten des Marks der Berge begreift und seine Verbindung zu diesem mythischen Erz spürt. Glen war schon damals sehr gelehrig, aufgeweckt, neugierig und wissbegierig. Mit der Flucht aus Murnwasser beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Magisch angezogen von Rage, dem Schwert aus Niyn, bis es eines Tages in seine Hände gelangt und dort verbleibt. Kaum ist er zu einem jungen Mann herangereift, verfällt er den Drogen und dem Alkohol. Der schmerzhaften Vergangenheit kann er trotzdem nicht entfliehen. Wieder auf den rechten Weg gekommen setzt er seine Kampfkraft und Rage in den Dienst der Armee und dem Kampf gegen Askeleon ein. Vor ungefähr sieben Monaten habe ich den dritten Band von Schwert und Meister gelesen. Grundlegend hatte ich die Rahmenbedingungen noch im Kopf und bin so auch gut in die Geschichte gekommen. Es dauerte aber etwas bis mein Lesefluss ungestockt dahinging. Warum das so war, kann ich nicht benennen. Eine Zusammenfassung der bisherigen Geschichte ruft dem Leser die wichtigsten Details übersichtlich in Erinnerung. Danach folgt ein Prolog wie in Band 3, der recht roh und gnadenlos in die Erzählung führt, aber wissensdurstig macht. Danach geht es gemächlich weiter. 
 

Kampf und Flucht liegen hinter ihm. Ruhmreiche Taten hat er vollbracht. Alkohol und Drogen hatten sich in sein Leben geschlichen. Mit Enthusiasmus ist er neuen Aufgabe entgegengetreten. Sehr schön kann der Bücherliebhaber Glens Entwicklung erkennen. Dies ist ansprechend zu verfolgen. Die Gruppe die sich rund um den jungen Mann scharrt, deckt ein interessantes Spektrum an Charakteren ab. Und es erweitert sich. Band drei war der eigentliche Beginn der Heldenreise die sich hier fortsetzt. Wichtige Erkenntnisse und bedeutungsvolle Ereignisse bringen neue Wege ins Spiel. Der Leser lernt das Niyn immer besser kennen und darf sich nach anfänglicher Ruhe über Action und Kämpfe freuen. Diese sind bildhaft und lebendig beschrieben. Anfangs dauert es für mich etwas, bis Schwung in die Erzählung kam und meine Leselust steigerte, danach ging es durchaus neugierig machend und ansprechend voran. Götter, Magie und dunkle Gefahren. Im Finale wird die Spannung auf die Spitze getrieben und der Leser Mitten in der Schlacht aus dem Geschehen gerissen. Nun heißt es warten auf Band 5. Da die Veröffentlichung der Bände im Halbjahresrhythmus geplant ist, muss der Leser sich nun wieder ein bisschen gedulden.

Den Schreibstil von Florian Clever mag ich gerne. Klar, flüssig, bildhaft, ungekünstelt und gut verständlich führt er durch die Zeilen. Die Ausdrucksweise ist zur mittelalterlichen Welt passend und das Erzähltempo angenehm. Eine schön gestaltete Karte zu Anfang und ein Glossar am Ende des Buches runden den positiven Gesamteindruck ab.

Fazit: "Schwert & Meister 4 - Navenva" ist der vierte Teil des sechsteilig angelegten Heldenepos von Florian Clever. Es war erneut ein schöner Besuch in dieser mittelalterliche Welt. Eine gut gelungene Fortsetzung! Von mir gibt es gute **** Sterne.

Zitat

"Leblos?, ging es ihm durch den Sinn. Aber das Niyn ist nicht leblos. Es denkt und fühlt. Es liebt und hasst. Und wenn du nicht aufpasst, setzt es seinen Willen durch. Dann führt die Klinge dich, statt umgekehrt."
( Seite 64 ) 

Reihe

Band 1: Schwert & Meister 1 - Mervaron
Band 2: Schwert & Meister 2 - Frahinda 
Band 3: Schwert & Meister 3 - Taront 
Band 4: Schwert & Meister 4 - Navenva 
Band 5: Schwert & Meister 5 - Uthabris 
Band 6: Schwert & Meister 6 - Askeleon