Rezension

Der Hodscha und die Piepenkötter

Der Hodscha und die Piepenkötter - Birand Bingül

Der Hodscha und die Piepenkötter
von Birand Bingül

Bewertet mit 4 Sternen

Ursel Piepenkötter ist Bürgermeisterin und steht kurz vor der Wiederwahl. Unbedingt möchte sie natürlich Bürgermeisterin bleiben, doch da kommt plötzlich Nuri Hodscha daher. Er ist der neue Imam der türkischen Gemeinde und plant, eine Moschee zu bauen. Natürlich hat er vorher nicht die Bürgermeisterin um ihre Erlaubnis gebeten, und daß nimmt Frau Piepenkötter ihm sehr übel. Sie möchte die Moschee nicht, und nun beginnt ein Kampf zwischen den beiden, der auch bald privat wird, da sich die Kinder der beiden Kontrahenten ausgerechnet auch noch ineinander verlieben...

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, auch wenn es einige Passagen gab, die ich nicht nachvollziehen konnte. Der Vergleich zu "Don Camillo und Peppone" liegt nahe, hat mich aber nicht weiter gestört. Als eine "Nachahmung" habe ich das Buch nicht empfunden; dazu gibt es doch zu gravierende Unterschiede.

Die Sprache und der Schreibstil waren in Ordnung. Das Buch konnte man flott lesen; es ist ohne Ecken und Kanten sozusagen. Die Figuren sind gut gezeichnet; man kann die Handlung im Großen und Ganzen nachvollziehen.

Gut finde ich das Thema an sich. Das Aufeinanderprallen zweier Kulturen. Ich lese diese Thematik sehr gerne, und somit war ich auf dieses Buch sehr gespannt. Es war zum größten Teil sehr amüsant zu lesen, und die Spannung kam auch nicht zu kurz. Der "Rote Faden" war da.

Der Kritikpunkt, den ich schon oben angesprochen habe, ist die Gewaltbereitschaft des Imam. Die passen nicht ins Buch bzw. in die Handlung und lassen einen etwas bitteren Nachgeschmack auf der Zunge zurück. Das Buch wäre viel schöner gewesen ohne diese "Lösungsansätze" des Hodschas.