Rezension

Der Preis der Liebe

Flügelschmerzen - Nadin Hardwiger

Flügelschmerzen
von Nadin Hardwiger

Bewertet mit 5 Sternen

„...Blaumeisen, Amseln und Pirol zwitscherten mit der Musik und Große Schillerfalter tanzten einen Hochzeitswalzer...“

Heute ist Belanas großer Tag. Sie heiratet Daniel. Doch Belana ist eine Fee. Nach der Hochzeit wird sie in einer schmerzhaften Prozedur ihre Flügel und ihre Magie verlieren. Sie ist bereit, diesen Preis zu zahlen.

Die Autorin hat eine berührende Geschichte geschrieben. Es sind nur wenige Seiten, aber sie lassen mich nachdenklich zurück.

Der Schriftstil ist sehr unterschiedlich. Das klingt für die Kürze der Erzählung zwar eigenartig, wurde von mir aber so empfunden. Mit bildhafter Sprache wird die Natur wiedergegeben, die fast als Teilnehmer an der Hochzeit betrachtet wird. Obiges Zitat ist ein Beispiel dafür. Zauberhaft muss auch der Anblick von Belana mit den ausgestreckten Flügeln gewesen sein.

In einer kleinen, fast humorvollen Szene darf Belana ein letztes Mal ihre Magie einsetzen.

Andererseits gibt es ein eindringliches Gespräch zwischen Belana und ihrer Mutter. Die Mutter sieht die Schmerzen des Kindes schon vor der Hochzeit und gibt ihr zu bedenken, ob sie es sich nicht anders überlegen will. Weiß sie mehr? Kennt sie den wahren Preis der Hochzeit?

Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Zwei Aspekte verdeutlicht die Autorin. Liebe ist bereit, über Grenzen zu gehen, und Liebe überblickt nicht die Konsequenzen des Handelns. Am Ende bleibt eine Frage: War es das wert?