Rezension

Der Rächer mit der Maske

Zorro
von Johnston McCulley

Bewertet mit 4 Sternen

Das südkalifornische Städtchen wird von einem geheimnisvollen Rächer heimgesucht, der Unschuldige verteidigt und Unrecht verfolgt. Korrupte Beamte, verwilderte Soldaten und habgierige Geschäftsleute haben nichts zu lachen, denn Zorro ist sofort zur Stelle, wenn einer von ihnen einen Coup gelandet hat. Der Gouverneur setzt ein Kopfgeld auf den mysteriösen Mann aus, doch die hübsche Lolita hat sich in den Rächer verliebt. Das Werben des wohlhabenden, einflussreichen und völlig desinteressierten Don Diegos lässt sie kalt, obwohl diese Verbindung ihre Familie vor dem Untergang retten würde.

Ein wunderbarer Abenteuerroman, der hier in der Originalfassung vorliegt. Man glaubt, man würde Zorro kennen – die fast schon legendäre Liebesgeschichte von Lolita, die zwischen dem ungesetzlichen Rächer und kraftlosen reichen Erben steht, die schurkischen Soldaten, die Karikatur eines Sergeanten Gonzales – und doch erlebt man sie in diesem Roman vollkommen neu. Es gibt viel zu Schmunzeln. McCulley hat seine Charaktere so überzeichnet, dass man sich herrlich unterhält. Trotz des Humors kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Ein Abenteuer jagt das andere. Die episodenhafte Struktur kommt dieser Kombination entgegen und so mag man vielleicht nicht gerade in atemloser Spannung folgen, vor allem da die Identität von Zorro nun schon fast Allgemeinwissen ist, aber das beeinträchtigt den Unterhaltungswert dieses klassischen Abenteuers in keinem Punkt.

Als Bonus gibt das Nachwort von S.R. Curtis einen kurzen Überblick über die Text-, Film- und Rezeptionsgeschichte des Romans.

Ein lesenswerter, nostalgischer Klassiker. Spannend, witzig und auch immer wieder für eine Überraschung gut.