Rezension

Der Remedies Act

VITA -

VITA
von Christina Dalcher

Justine Callaghan hat einst zusammen mit ihren Mitstreitern das Rechtssystem und die Todesstrafe revolutioniert. Um die Todesstrafe fordern zu können, muss der zuständige Staatsanwalt sein eigenes Leben verpfänden. Denn sollte sich herausstellen, dass der zum Tode verurteilte, unschuldig ist, so wird der Staatsanwalt ebenfalls hingerichtet. Justine hat nur ein einziges Mal die Todesstrafe verhängt. Eigentlich ein klarer Fall voller hieb und stichfester Beweise und einem Geständnis des Angeklagten. Doch nach der Hinrichtung des Mörders stellt sich heraus, dass dieser ein Alibi gehabt hat. Um ihr eigenes Leben zu retten, begibt sich Justine auf die Suche nach der Wahrheit, egal wie diese auch aussehen mag.

Die Geschichte war tatsächlich völlig anders, als ich nach Lektüre des Klappentextes erwartet habe. Ich habe eher mit einer Art Detektivgeschichte gerechnet bei der sich Justine auf die Suche nach Beweisen für Schuld oder Unschuld des Verurteilten Jack Milford begibt. Tatsächlich treten die neuen Beweise relativ schnell ans Licht, was Justine vor ein moralisches Dilemma stellt. Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt, sowohl aus der Perspektive von Jack, der im Todestrakt sitzt, als auch Justine, die als Staatsanwältin die Todesstrafe gegen ihn verhängt hat. Beleuchtet werden vor allem die Hintergründe und Entscheidungen von Justine und Jack, die sie bis zu diesem Punkt geführt haben. Dabei entwickelt sich die Handlung völlig anders als ich erwartet habe und deckt einige menschliche Abgründe auf. Eine unglaublich spannende Geschichte die das Rechtssystem hinterfragt und viel Diskussionsstoff bietet.