Rezension

Der Ruf der Wildnis

Der Ruf der Wildnis - Jack London

Der Ruf der Wildnis
von Jack London

Ein tolles Buch was nicht ohne Grund als Klassiker gilt, und vor allem durch den Schreibstil und die Sicht überzeugt. Schade finde ich, dass die vielen Abenteuer von Buck nur kurz angeschnitten und nicht weiter ausgearbetiet wurden, dennoch bleibt eine Abenteuergeschichte mit Hass und Herz.

Meine Meinung:
Ganz spontan fand dieses Buch seinen Weg zu mir, eher durch Zufall im Buchladen entdeckt, vom Klappentext angetan und von der Neuübersetzung überzeugt musste ich einfach in diesen Klassiker reinlesen.

Was den Leser erwartet ist die raue, goldgieriege Wildnis des Nordens zur Jahrhundertwende zum 1900. Buck, aus dessen Sicht die gesamte Geschichte erzählt wird, wächst als Hüterhund im warmen angenehmen Kalifornien auf und wird nur durch eine Verkettung von Schicksalschlägen aus seiner Familie gerissen und in den Norden verkauft. Was er dort erlebt ist wirklich grausam und dennoch so wahr und real, für Hundeliebhaber ist dieses Buch wirklich ein Schlag in die Magengrube, denn Jack London fängt brutal und ehrlich ein, wie gemein die Menschen den Hund vor so wenigen Jahren noch behandelt haben.

Diese schonungslose Ehrlichkeit und vor allem der unglaubliche gute Schreibstil machen das Buch zu etwas besonderen. Denn obwohl wir die ganze Zeit alles aus Bucks Sicht erleben ist es nicht so als würde der Hund "reden", es ist viel mehr so, dass wir ungeschont seinen gesamten Gefühle und Empfindungen sowie Gedanken hören und erfahren. Diese kalte und triste Welt aus der Sicht eines wirklich sehr realen Hundes beschrieben, schnellt wird dann klar, wieso dieses Buch ein zeitloser Klassiker geworden ist, und auch heute noch gern gelesen wird.

Auch wenn der Roman kurz ist, und von seiner kurzlebigen Spannung lebt und am Ende nur kleine Wendungen und Überraschungen bereit hält, prägt sich für den Leser dennoch vor allem Buck und sein unglaublich starker Wille des Überlebens ein. Natürlich spielt der Autor mit Interpretationen, denn Buck ist letztendlich ein unterdrücktes Lebewesen in einer geldgierigen Welt, so wie viele andere Lebenswesen. Auch wenn dies direkt von Anfang an klar ist, und man die offene Kritik sieht, bleibt eine wunderbare Geschichte mit einem fast perfekten Ende.

Fazit:
Ein tolles Buch was nicht ohne Grund als Klassiker gilt, und vor allem durch den Schreibstil und die Sicht überzeugt. Schade finde ich, dass die vielen Abenteuer von Buck nur kurz angeschnitten und nicht weiter ausgearbetiet wurden, dennoch bleibt eine Abenteuergeschichte mit Hass und Herz.