Rezension

Der Tod des Nachtwächters...

Cherringham - Tod im Herrenhaus -

Cherringham - Tod im Herrenhaus
von Matthew Costello

Bewertet mit 4.5 Sternen

Sehr unterhaltsam - teilweise fast wie Slapstick, was mir hier gut gefallen hat. Ansonsten wieder gelungener Cosy Crime...

Endlich hat Jack die lange aufgeschobene Knieoperation hinter sich gebracht. Doch nun muss er sich schonen und langweilt sich, daher arbeitet er ehrenamtlich im Besucherservice auf dem geschichtsträchtigen Landsitz Fitz Morton Manor. Eines Morgens wird sein Kollege Cyril Roebuck tot in der Großen Halle aufgefunden. Zunächst sieht es danach aus, dass der liebe alte Mann einen Herzinfarkt erlitten hat. Doch der Raum war von innen verschlossen - und Cyril konnte ihn nicht verriegelt haben! Jack bittet Sarah, mit ihm das seltsame Rätsel des verschlossenen Zimmers zu ergründen - und schon bald finden die beiden heraus, dass Cyrils tatsächlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist... (Klappentext)

Die Polizei jedenfalls glaubt an einen natürlichen Tod des alten Cyril Roebuck, der nach seiner Nachtchicht im als Museum fungierenden Landsitz Fitz Morton Manor tot in einem Sessel sitzend aufgefunden wird. Doch Jack, der mit seinem nach der Operation noch schmerzenden Knie zur Ablenkung ehrenamtlich im Besucherservice des Landsitzes arbeitet, hat da so seine Zweifel. Woher stammen die kleinen Blutspuren? Und weshalb hat der Tote ein Glas mit einer Whiskey-Sorte in der Hand, die er niemals über seine Lippen gebracht hätte? Schließlich hatte Cyril Roebuck immer seinen eigenen Whiskey dabei, für die kleine Stärkung zwischendurch...

Doch kann Jack seinem Instinkt wirklich vertrauen? Denn eine Sache kann er nicht erklären: wenn Cyril Roebuck womöglich durch Fremdverschulden umkam und anschließend alles so hergerichtet wurde, dass es nach einem Herzinfarkt aussah, wieso war dann der Raum von innen verriegelt und damit jede Möglichkeit ausgeschlossen, dass jemand das Zimmer hätte verlassen können? Keine Frage: Jack und Sarah ermitteln hier auf eigene Faust - und fördern erstaunliches zutage...

Dies ist bereits der zweiundvierzigste Band der derzeit (noch) 42bändigen Reihe englischer Kurzkrimis, bei Audible als ungekürzte Hörbuchfassung (4 Stunden und 11 Minuten ) erhältlich. Gelesen wird das Hörbuch wie immer von Sabina Godec, die den Vortrag wieder einmal ruhig und unaufgeregt gestaltet, die aber durch ihre charismatische Stimme zu fesseln weiß.

Dies ist eine Folge, die sehr im Stile Agatha Chrsities daherkommt: wenige Verdächtige auf engem Raum, jeder trägt durch kleine Informationen oder Widersprüche zum Puzzle der Ermittlungen bei und wirft sein eigenes Licht auf die jeweils anderen. Die Auflösung erfolgt demenstprechend auch in einem Raum mit allen Beteiligten, und der Abend, an dem diese stattfindet, verläuft sehr kurios und teilweise fast slapstickhaft. Das ist in dem Fall aber nicht negativ gemeint, sondern war (für Jack und Sarah sowie für mich) letztlich überaus unterhaltsam...

Alles in allem erneut ein kurzweiliges Hörvergnügen mit vertrauten Protagonisten in einem recht spannenden Fall. Cherringham ist immer eine Reise wert, und wenn die nächste Folge herauskommt, bin ich sicher wieder dabei!

 

© Parden