Rezension

Der Wert eines Lebens

Sechs Leben -

Sechs Leben
von Véronique Petit

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Der 15-jährige Gabriel hat sechs Leben und ist damit allen anderen gegenüber im Vorteil. Todesmutig stürzt er sich nun von einer gefährlichen Situation in die nächste. Und verliert ein Leben nach dem anderen. Und bald muss er sich die Frage stellen, was im Leben wirklich zählt.

Meinung: „Sechs Leben“ ist ein interessantes Buch über den Wert des Lebens und darüber, was wirklich zählt.
In Gabriels Welt werden, sobald man 15 Jahre alt wird, Bluttests gemacht, um zu erkennen, wie viele Leben ein Mensch hat. Die meisten haben nur ein Leben, jedoch gibt es auch die glücklichen Multis, die zwei, drei oder mehr Leben haben.
Gabriel ist also ein wahrer Glückspilz und gilt praktisch als Lottogewinner. Denn es ist sehr selten sogar sechs Leben zu haben. Dadurch ist er aber keinesfalls unsterblich, sondern einfach besser vor schweren Krankheiten, Unfällen oder ähnlichem geschützt. Sollte er mit 90 Jahren im Schlaf sterben, würde er dies eben einfach mehrfach tun und hätte so noch einige Zeit mehr zu leben als jemand mit nur einem Leben.
Bald schon sieht Gabriel auf alle herab, die weniger Leben haben, als er selbst. Und die sogenannten Monos (Leute mit nur einem Leben) sind ja fast gar nichts wert. Gabriel fühlt sich selbst als Held und genießt den Ruhm, den ihm seine Leben in der Schule einbringen, denn eigentlich war er bis dato nur durchschnittlich. Kein Wunder also, dass er seinem beliebten Mitschüler William regelrecht hasst, obwohl er ein Mono ist, alle Blicke auf sich zieht. Oder dass er nicht versteht, warum seine Mitschülerin Mila ihn nicht beachtet.
Gabriel ist am Anfang sehr egoistisch und waghalsig. Er begibt sich in große Gefahren, lügt und zieht auch andere mit in seine Schwierigkeiten hinein.
Im Laufe des Buches wird er dann aber immer nachdenklicher und denkt über den Wert seiner Leben nach.
Und er sieht hinter die Fassade des schrägen Tely, einem Multi, der schon mehrfach gestorben ist.
Das Buch ist glaubwürdig und gut gemacht. Sowohl Gabriel, als auch sein Umfeld kamen mir hier dabei sehr lebendig und echt vor. Sei es nun die besorgte Mutter, die alle Leben ihres Sohnes schützen möchte, oder der Mitschüler William, der unheimlich freundlich und nett ist.
„Sechs Leben“ bringt den Leser über sein eigenes Leben zum Nachdenken und kann dabei noch sehr gut unterhalten. Es ist ein andersartiges Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.

Fazit: Gut gemachtes Buch über den Wert eines Lebens. Sehr zu empfehlen.