Rezension

Die besondere Gabe

Duckmäuser -

Duckmäuser
von Wolfgang Ehemann

Bewertet mit 5 Sternen

ein Roman zum Nachdenken für Sprachliebhaber

Cover und Titel haben mich auf den zweiten Roman von Wolfgang Ehemann aufmerksam gemacht. Nachdem mir „Die liegende Frau“ vor allem sprachlich so gut gefallen hat, habe ich mich um ein Exemplar beworben.

 

Hilmar Hitzler, der titelgebende Duckmäuser, entdeckt im Alter von sieben Jahren, dass er in die Zukunft blicken kann. Tragischerweise sieht er einen tödlichen Unfall voraus, der genauso eintrifft. So ist es auch mit vielen nachfolgenden Geschehnissen, die er im Traum voraussieht. Mit dieser Gabe bleibt Hilmar allein, er hat niemanden, dem er sich anvertrauen kann.

 

Es ist nicht ganz leicht, diesen Roman zu lesen, weil er von großer Traurigkeit durchzogen ist. Jedenfalls ist das mein Eindruck, denn es passiert durchaus auch Positives, das jedoch eher in Nebensätzen erwähnt wird oder zwischen den Zeilen zu lesen ist.

 

Wolfgang Ehemann beschreibt in einem großartigen Stil und mit großer Sprachgewandtheit das Leben seines Helden. Unerwartete Wendungen und skurrile Ideen tragen zum Lesevergnügen bei. Dem Autor gelingt es auch, mit Hilfe Hilmars Gabe, einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart zu schlagen und Ereignisse in Erinnerung zu rufen, die die Welt erschüttert haben.

 

Fazit: ein Roman zum Nachdenken für Sprachliebhaber