Rezension

Die Bewegung des Prager Frühlings

Das hungrige Krokodil - Sandra Brökel

Das hungrige Krokodil
von Sandra Brökel

Der Kinderpsychologe Dr. Pavel Vodak ist ein freiheitsliebender Mensch, welcher von Natur aus gewillt ist für eine Sache zu kämpfen. Er lebt in der Tschechoslowakei und in den späten 60ern schließt er sich derr Reformbewegung Prager Frühling an, um für eine Liberalisierung und Demokratisierung einzustehen. Er muss dann auch am 21. August 1968 die gewaltsame Niederschlagung dieser Bewegung miterleben. Da er als Mitglied registriert ist, muss er ab nun jederzeit mit einer Reaktion der Regierung gegen seine Person rechnen, so dass er beschließt, mit seiner Familie zu fliehen...
Sandra Brökel schildert in ihrem Roman "Das hungrige Krokodil" sehr bewegend das Schicksal einer Familie um die Geschehnisse des Prager Frühlings in der Tschechoslowakei. Sie erzählt die Geschichte, die auf wahre Begebenheiten beruht, in einem berührenden und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Ihr Hauptprotagonist Dr. Pavel Vodak wird als aufrechter und engagierter Mann charakterisiert. Mit diesem Charakter haucht sie den historischen Begebenheiten, welche sehr gut recherchiert erscheinen, Leben ein und führt dem Leser die dramatischen Szenen der damaligen Zeit hautnah vor Augen. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, das Schicksal der Familie bleibt lange unklar und die lebendig geschilderte Dramtik konnte mich an das Buch fesseln.
"Das hungrige Krokodil" ist aus meiner Sicht ein sehr gelungener historischer Roman, welcher dem Leser die damaligen Geschehnisse erlebbar vor Augen führt. Ein tolles Debüt der Autorin Sandra Brökel, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.