Rezension

„Die Dinge, die von Bedeutung sind.“

Der Kuss der Lüge - Mary E. Pearson

Der Kuss der Lüge
von Mary E. Pearson

Die 17-jährige Lia ist stur – und eine Prinzessin. Als sie ohne ihre Zustimmung mit einem ihr unbekannten Prinzen verheiratet werden soll, läuft sie von zu Hause weg und verdingt sich fortan als Schankmädchen. Eines Tages betreten zwei Fremde ihre Schankstube, jeder mit seinen eigenen Motiven, und schnell fühlt sich Lia zu beiden hingezogen. Aber sie kann nicht vor ihrem Schicksal fliehen.

Schon die Leseprobe hatte mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht. Lia ist eine eigenwillige und starke Persönlichkeit, die sich nicht den Mund und ihre Ansichten verbieten lässt. Das gefällt mir so gut an ihr. Nicht nur Lias Charakter lässt sich während des Buches gut fassen, auch zu den anderen findet man schnell Zugang. Sie wachsen einen ans Herz, weil sie nicht nur eindimensional sind – auch die „Bösen“ nicht.
Ein wenig blass bleibt für mich die Welt, in der die Geschichte spielt. Man erfährt nicht soviel, und bleibt doch manchmal leicht verwirrt zurück. Diese Verwirrtheit beschränkt sich leider nicht nur auf die Topographie, sondern auch auf die beiden männlichen Hauptcharaktere. Ich habe ungefähr das halbe Buch gebraucht, um mir zu merken, wer wer war – irgendwann hatte ich es auch raus. Doch während dem Lesen habe ich mir des Öfteren ein Personenverzeichnis oder einen kleinen Hinweis im Text erwünscht, wer nochmal wer war. Auch die Zwischenkapitel mit den Erzählungen waren für mich einfach nur verwirrend und ich frage mich immer noch, was sie dem Leser eigentlich sagen sollten. Hoffentlich wird deren Inhalt im Verlauf der Geschichte klarer.
Ein Kritikpunkt, der aber nicht zu Lasten der Bewertung geht, da die Autorin nichts dafür kann, ist die Karte am Ende. Ich habe das E-Book gelesen und auf der Karte fast nichts erkennen können, da sie viel zu hell war und die Kontraste gefehlt haben. So etwas ärgert mich maßlos.

Im Mai soll schon der zweite Teil kommen und ich gestehe, ich bin sehr neugierig. Was nicht zuletzt auch an dem zugegebenermaßen sehr gemeinen Cliffhanger am Ende des Buches liegt, den ich sehr verwünscht habe.