Rezension

Die eiserne Krone

Die eiserne Krone - Christoph Hardebusch

Die eiserne Krone
von Christoph Hardebusch

Bewertet mit 4 Sternen

Mit „Die eiserne Krone“ hat der Autor Christoph Hardebusch seinen ersten historischen Roman geschrieben. Dieser spielt im 15. Jahrhundert und handelt von der Belagerung Konstantinopels durch den Sultan Mehmed II.

 

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):

Frühsommer 1451: Lukas, der Bastard des Ritters Johannes aus Eschwege, ist zufällig in die Fänge von Piraten aus dem Maghreb geraten und sieht als Galeerensklave dem sicheren Tod entgegen.

Aber dann bricht vor der Küste Zypern ein Sturm aus. Lukas kann sich und sogar noch den jungen osmanischen Adligen Selim retten. Der lässt ihn von seiner schönen Verlobten Alexia gesund pflegen und schickt ihn zum Dank als freien Mann nach Konstantinopel, als Begleiter und Beschützer von Alexia.

Doch die Zeiten sind unruhig, und ein alter Konflikt spitzt sich zu: Das osmanische Riech unter Mehmed II. will den Thron der Welt erobern. Bald fallen die Stadtmauern. Im größten Kriegschaos deckt Lukas eine Verschwörung gegen den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches auf. Und plötzlich ist der Krieg, der in der Stadt tobt, seine geringste Sorge…

 

Der historische Roman „Die eiserne Krone“ ist mein erstes Buch, welches ich von Christoph Hardebusch gelesen habe. Der wirklich gute Schreibstil hat mich von der ersten Seite positiv überrascht und konnte mich sofort überzeugen. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und Hardebusch schafft es mit seinem bildhaften Schreibstil, die jeweilige Atmosphäre der Szene greifbar zu erfassen. Nicht selten hat man ein Bild vor seinen Augen – sei es die Sklavengaleere oder auch die Stadt Konstantinopel. Seine Beschreibungen haben mich in den Bann gezogen. Auch die zahlreichen Kampf- und Kriegsszenen sind gut geschrieben – sie wirken alle durchaus real und greifbar – die Gewalt ist spürbar und die Atmosphäre der Belagerung und auch des Krieges ist sehr gut erfasst wurden. Da dieses Buch von der Belagerung und der Eroberung Konstantinopels durch den Sultan Mehmed II. berichtet, sind einige gewaltdominierende Szenen erhalten und somit vielleicht nicht unbedingt für schwache Gemüte. Was mir auch sehr gut gefallen hat, dass die wirklich zarte Liebesgeschichte nicht der Mittelpunkt der Geschichte ist – dass es eher wie eine Randstory wirkt und sanft in die eigentliche Erzählung mit eingeflochten wird. Die Liebesgeschichte nimmt nicht allzu viel Raum ein – sie ist nicht zu aufdringlich. Jedoch auch nicht so, als das sie unwichtig wäre.

Die Charaktere haben mir auch gut gefallen. Lukas ist ein Bastard und auf der Suche. Aus seiner Vergangenheit wird ein Geheimnis gemacht, welches im Laufe der Geschichte gelüftet wird. Er ist ein wirklich angenehmer Charakter, genauso wie Alexia. Sie ist Selim versprochen, der jedoch auf der Seite der Osmanen kämpft. Auch die Nebencharaktere sind durchaus interessant, aber leider ist mir im Verlauf des Buches kein Charakter wirklich ans Herz gewachsen. Man liest mit Interesse ihre Geschichte mir und fiebert auch mit, ob diese die Belagerung und die kriegerischen Auseinandersetzungen überleben werden, aber irgendwie ist eine gewisse Distanz vorhanden.

Der Schwerpunkt liegt hier eindeutig auf dem historischen Aspekt. Man merkt hier sehr genau, dass Hardebusch umfangreich recherchiert hat und ein wirkliches Interesse für diese Zeit und dieses Ereignis hat.

Auch die Zwischenspiele sind interessant. Sie beleuchten die osmanische Seite, sodass man durch diese ein bisschen erfährt, welche Pläne der Sultan hat.

Etwas enttäuscht war ich vom Klappentext. Er weckt vollkommen falsche Hoffnungen. Die angekündigte Verschwörung wird in ein paar Sätzen abgehandelt und spielt im eigentlichen Buch keine wesentliche Rolle.

 

Alles in allem ein wirklich gut recherchierter historischer Roman, welches ein interessantes Ereignis als Schwerpunkt hat. Wer hier einen Frauenroman erwartet, dem würde ich von diesem Buch abraten. Auch gibt es einige brutalere Szenen. Mir hat das Buch recht gut gefallen, auch wenn der Klappentext andere Erwartungen gesät hat. Somit vergebe ich 4 Sterne.