Rezension

Die Fälscherin

Die Fälscherin - Julia Freidank

Die Fälscherin
von Julia Freidank

Bewertet mit 4 Sternen

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¤ø,¸ Inhalt ¸,ø¤

Auf dem zweiten Kreuzzug erkrankt die junge Blanka am Aussatz. Die anderen Pilger wollen sie in Jerusalem zum Sterben zurück lassen, doch Bischof Otto von Freising gibt sie nicht auf. Geheilt kehrt Blanka nach Bayern zurück, und sie schwört dem mächtigen Kirchenmann ewige Dankbarkeit. Und Otto fordert sie ein: Blanka fälscht in seinem Auftrag wichtige Urkunden. Das bringt sie in Lebensgefahr, denn von nun an kann sie niemandem mehr trauen. Nicht einmal dem Mann, den sie liebt.
Eine verheerende Fehde, eine große Liebe und ein rasantes Abenteuer um die bis heute rätselhaften Fälschungen.

¤ø,¸ Mein Meinung ¸,ø¤

Der Beginn des Buches schafft den Hintergrund, auf dem die folgende Handlung nun aufbaut. Man kann nicht sagen, dass das Buch spannend war, aber es hat mich auf jeden Fall immer so neugierig gehalten, dass ich es gern zu Ende gelesen habe, obwohl historische Romane nicht meine Welt sind.
Am meisten hat mich zu Beginn verwirrt, dass es neben Bischof Otto noch 3 andere Ottos gab. Es fiel mir schwer, da den Überblick zu behalten, weil es auch darauf ankam, welchen Beruf bzw. Titel der aktuelle Otto hat. Ich muss zugeben, dass ich es irgendwann aufgegeben habe, die Ottos auseinander zu halten, denn sie gehörten alle den „Feinden“ Blankas und Bischof Ottos an. Daran konnte leider auch das Personenverzeichnis am Anfang des Buches nichts ändern.
Nicht nur die Handlungssprünge zwischen Bischof Otto und Blanka, sondern auch die Handlungssprünge an sich, waren häufig verwirrend für mich. Und die Zeitabstände konnte ich manchmal auch nicht so richtig einordnen, dies erschwerte mir dann die Einsortierung des Abschnitts in das Gesamtbild.
Ich denke, das Mittelalter mit all seinen Facetten, wird authentisch dargestellt und ich muss gestehen, ich bin froh im Hier und Heute zu leben. Ich habe einiges über das Mittelalter gelernt und Filme wie „Ritter aus Leidenschaft“ mit Heath Ledger können bei der Authentizität nicht mithalten.
Frauen, so wie Blanka von der Autorin dargestellt wird, waren damals wohl eher selten an der Tagesordnung.
Die Handlung des Buches basiert auf realen, nachgewiesen existierenden Personen, was ich schon interessant finde. Da hat die Autorin gut recherchiert und viel Basisarbeit im Vorfeld geleistet.
Freidanks Schreibweise ist flüssig und die direkte Sprache dem Mittelalter angepasst, was mir das Lesen stellenweise etwas erschwerte.
Leider kommen auch einige Längen in der Handlung vor, was ich seltsam finde, denn manche Angelegenheiten werden kurz und knapp abgehandelt, denen ich mehr Aufmerksamkeit gewünscht hätte. Wie zum Beispiel der Grund, warum Blanka nicht bei ihrem richtigen Namen Heilwig gerufen wird und warum der Name blanke gewählt wurde.
Aber Blanka hat sich im Laufe der Handlung entwickelt, was leider nicht von allen Personen zu behaupten ist. Einige Figuren blieben blass und einseitig, doch die Hauptpersonen werden facettenreich dargestellt, was ja auch wichtig ist.
Das Ende finde ich jetzt schon ein wenig schmalzig und der Zeit unangepasst, aber happy ends werden halt lieber gelesen.

¤ø,¸ Fazit ¸,ø¤

Historische Romane sind nicht mein Genre, aber das Buch war auf jeden Fall eine Erfahrung wert.
Man kann es zwar nicht als spannend bezeichnen, aber ich konnte es auch nicht aus der Hand legen, weil ich so neugierig war, wie es weiter geht. Von mir bekommt das Buch 4 Punkte.