Rezension

Die Geschichte eines starken Mädchens

Ich bin Malala
von Malala Yousafzai Christina Lamb

Malalas Geschichte ist für mich vor allem eines: inspirierend.
Malala ist nicht mal einen Monat jünger als ich, wir sind also fast zur selben Zeit auf ein und dem selben Planeten geboren und dennoch sind unsere Leben doch so sehr unterschiedlich von einander.
In Ich Bin Malala erzählt die 17-jährige von ihrer Geschichte, aber nicht nur aus ihrem eigenen Leben, nein, das Buch greift noch viel weiter. Es geht um die Geschichte ihres Landes und noch eher um die der Region aus der sie stammt, dem Swat-Tal. Malala erzählt viel über die Geschichte des Landes, über Helden und Eroberer, Kriege und Legenden. Und sie erzählt viel über die Geschichte ihrer Familie, über die ihres Vaters. Man merkt schnell, dass ihr Vater ihr Held ist. Sei größter Traum war es immer eine eigene Schule aufzubauen und dort Kinder - auch Mädchen - zu unterrichten. Für diesen Traum hat er gekämpft und er musste immer sehr viel kämpfen.
Im Buch wird einem deutlich gemacht, was für Auswirkungen extremistische Gruppen haben können, wie einzelne Personen durch eine gewisse Ausstrahlung und Charisma die Notlage oder Unwissenheit anderer ausnutzen und ihnen ihre eigene verdrehte Logik in den Kopf pflanzen können, so wie das im Laufe der Geschichte so oft passiert ist. Es ist erschreckend wie sehr es genauso noch heute überall auf der Welt passiert.
Zuerst war ich überrascht, dass es nicht nur um Malalas Leben geht. Sie hat immerhin so viel getan, sich immer für Frauen- und Mädchenrechte eingesetzt, sie hat ein Attentat überlebt und einen Friedensnobelpreis gewonnen. Sicher könnte sie ein ganzes Buch nur mit Dingen über ihr eigenes Leben füllen.
Stattdessen aber, ist das Buch in fünf Teile aufgeteilt und der erste Teil geht erstmal nur um die Geschichte ihrer Gegend. Zuerst wusste ich nicht so recht was ich davon halten sollte, obwohl es irgendwie interessant war, kam ich mir ein bisschen wie im Geschichtsunterricht vor und habe mich gefragt ob es sich überhaupt lohnt über sowas zu lesen, immerhin würde ich mir die ganzen historischen Fakten und die Namen von irgendwelchen Kriegern sowieso nicht merken können. Inzwischen ist mir klar dass es gut war darüber zu lesen und ich froh bin dass sowas in dem Buch drin vor kam, da es dabei hilft die Kultur und damit auch alle Ereignisse, die in dem Buch geschildert werden besser zu verstehen.
Am meisten gefallen haben mir dennoch die Teile, in denen es wirklich um Malalas Leben ging. Ich fand es toll zu lesen, wie sehr sie sich für die Schule und das Lernen begeistert hat. Wir hier im reichen Westen sehen all das ja meistens nur als Last an. Ich mochte es, dass Malala so einen großen Ehrgeiz hatte, immer die Beste in der Schule zu sein, auch ich bin immer sehr darauf bedacht gute Noten zu schreiben und konnte mich in dem Punkt also immerhin ein bisschen mit Malala identifizieren.
Ich bin immer noch beeindruckt, wie sie, ein Mädchen, das genauso alt ist wie ich, sich nie unterkriegen lassen hat. Sie hat nicht geschwiegen als die Taliban sich gegen die Bildung von Mädchen ausgesprochen haben und dagegen vorgegangen sind, sondern sie hat den Mund aufgemacht und was dagegen getan!
Ich bin Malala ist eine beeindruckende Geschichte, die einen beim Lesen wirklich das Gefühl gibt, dass man etwas mitnimmt und wenn man es fertig hat, hat man das Gefühl ein bisschen jemand anderes zu sein, als die Person, die man vor dem Buch war.

Ich bin Malala bekommt 5 von 5 Herzchen von mir und ist eine absolute Buchempfehlung für jeden!