Die Geschichte ist nett, konnte mich aber leider nicht ganz überzeugen.
Wer hat sich als Kind nicht mal die Frage gestellt, adoptiert oder als Baby vertauscht worden zu sein? Glücklicherweise sind diese Fragen meist nach der Pubertät wieder aus dem Kopf eines Jugendlichen verschwunden. Aber was passiert, wenn dieses Szenario Wirklichkeit wird? Pum und Yannick sind durch einen dummen Fehler im Krankenhaus vertauscht worden. An ihrem dreizehnten Geburtstag bekommen sie von ihren Familien die Wahrheit gesagt. Diese Erkenntnis setzt den beiden natürlich schwer zu und stürzt sie in ein ausgewachsenes Gefühlschaos. Der Roman ist in Tagebuchform geschrieben. Außerdem findet man die E-Mails, die sich die Mädchen hin und her schreiben. Warm geworden bin ich mit den beiden Charakteren leider nicht wirklich, wobei mir Yannick noch sympathischer ist als Pum. Pum ist mir zu aufgedreht und gefällt mir vom Charakter her einfach nicht so sehr. Hätten wir uns im realen Leben getroffen, wären wir wahrscheinlich keine Freunde geworden. Aber sie ist ein gutes Gegenstück zu Yannick, die eher leise daherkommt und den Leser erst einmal mit ihrer nachdenklichen Art überzeugt. Gefühlsmäßig konnte mich die Geschichte leider nicht erreichen. Durch die tagebuchartige Schreibform konnte man zwar an den Gefühlen teilhaben, aber sie gingen mir nicht unter die Haut. Dafür wirkten die Tagebucheintrage leider nicht emotional genug auf mich.
Auch die Reaktionen von den Eltern finde ich etwas seltsam. Zwar probiert die Autorin Fiona Rempt hier eine plausible Erklärung darzustellen, aber ich finde diese Erklärung leider nicht plausibel. Von den Eltern hätte ich mir wesentlich mehr Emotionen gewünscht.
Ansonsten ist die Geschichte ganz witzig. Gerade Pum kommt auf ziemlich verrückte Ideen und reißt die schüchterne Yannick mit. Die Freundinnen der beiden Mädchen bleiben blass, aber das ist bei Tagebucheinträgen ja zu erwarten, da man ja nicht auf die Idee kommt, mittendrin seine Freundinnen näher zu erläutern. So bleibt der Fokus direkt auf den beiden Mädchen. Einzig Amy, eine Freundin von Pum, wird dem Leser etwas genauer vorgestellt.
Fazit
Die Geschichte ist nett, konnte mich aber leider nicht ganz überzeugen. Die Tagebuchform ist gut gewählt, so liegt der Fokus auf Yannick und Pum, allerdings schränkt diese Form die Geschichte auch ein bisschen ein. Die Autorin hat es glaubhaft hinbekommen, dass die Tagebucheinträge von zwei 13 Jahre alten Mädchen geschrieben worden sind. Ein Jugendbuch, welches wirklich mehr auf Jugendliche abgestimmt ist. Ältere dürften sich beim Lesen etwas langweilen.