Rezension

Die Jagd nach dem Templerschatz

Die Seele der Templer -

Die Seele der Templer
von Gerhard Wegner

Bewertet mit 4 Sternen

„...Zusammen waren sie ODYSSEE. Offiziell eine einfache Bergungsgesellschaft, aber in der Welt der Archäologie eine Legende...“

 

Die Rede ist von dem Team um Mitch. Dazu gehören Johanna und ihr Mann Thomas, Rajesh, Samson und Francis. Jeder hat seine besonderen Fähigkeit. Ihr gekonntes Zusammenspiel macht den Erfolg aus. Mitch, genauer Dr. Michel Thromberg, wird so beschrieben:

 

„...Er war schlank, muskulös und hatte tiefbraune Augen, die sanfte Friedfertigkeit versprachen, bis man den leuchtenden, azurblauen Ring um die Pupille bemerkte, der je nach Erregungszustand schmäler oder größer wurde...“

 

Nach dem letzten, nicht ganz ungefährlichen, Job wollten sie sich erst einmal eine Pause gönnen. Doch dann kündigt ihnen Claire, eine gute Freundin, den Besuch des Laird of Dòmhnall an und bittet sie ihm zu helfen. Claire stellt ihn so vor:

 

„...Er wird dir gefallen. Ich kenne ihn seit meiner Zeit im Internat und meine Empfehlung kommt von Herzen. Es gibt niemanden, der geradliniger und ehrlicher ist, als der Laird...“

 

Der Autor hat einen fesselnden Abenteuerroman geschrieben. Ich kenne die Vorgängerbände nicht, hatte aber kein Problem der Handlung zu folgen. Ab und an gibt es kurze Ausblicke, was früher geschehen ist. Im gegenwärtigen Buch verknüpft der Autor zwei historische Fakten miteinander. Das ist zum einen die Verhaftung von Claus Störtebecker, über den in Hamburg ein altes Palimpsest gefunden wurde, und zum anderen der nach wie vor verschwundene Schatz des Templerordens.

Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Schnell wechselnde Handlungsorte und Protagonisten sorgen für eine hohen Spannungsbogen. Gleichzeitig werden dadurch teilweise rasante Handlungsabschnitte unterstützt.

Der Laird entpuppt sich als Frau, deren Vorfahren für die Bewahrung der Hinterlassenschaft der Templer in Schottland verantwortlich waren. Als er eine Teil zum Papst nach Rom bringen wollte, wurden die Schiffe von Piraten überfallen. Noch ahnt Mitch und sein Team nicht, in welches Wespennest sie bei ihren Nachforschungen stoßen. Das wird ihnen zwar bald klar, aber leider haben sie nicht nur einen Konkurrenten im Wettlauf nach dem Schatz. Und die Gegner sind nicht zimperlich. Mord ist die Regel, nicht die Ausnahme. Interessant sind nur diejenigen, deren Wissen man hofft, abschöpfen zu können.

Als wissenschaftlichen Berater holt sich das Team Professor Tiefenbach. Es erweist sich, das der, eher unscheinbar wirkend, ungeahnte Qualitäten hat. Eines seiner Prinzipien lautet:

 

„...Verwirre den Gegner mit allem, was du hast. Und wenn du angreifst, nutze ungewöhnliche Positionen...“

 

Ab und an gibt es auch ruhigere Momente. In denen erfahre ich zum Beispiel das eine oder aandere über den Templerorden, über die Freimaurer und ihre Ableger oder, sanft angedeutet, über die Arbeit des Mossad. Dies zeugt von der umfangreichen Recherche des Autors.

Die Reise der Crew führt über Helgoland bis nach Schottland. Dort darf natürlich eine Spur Mystik nicht fehlen, bis der Fall sein erfolgreiches Ende findet.

In einer Art Frage – Antwort – Spiel legt der Autor am Ende dar, was Realität und was Fiktion ist.

Schön finde ich auch die Illustrationen, die jeweils ein neues Kapitel einläuten.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Logischerweise habe ich zur „Seele der Templer“ meine eigene Meinung. Trotzdem hat mich die Geschichte prima unterhalten, mir spannende Stunden beschert und mich mit einigen neuen Informationen versorgt.